Die Deutsche Bahn investiert weiter in die Fahrzeugflotte. Schon ab 2022 sollen insgesamt 30 ICE-Züge einer neuen Generation ausgeliefert werden. Es handelt sich allerdings eher um ein Update als um eine Neuentwicklung.

Coronavirus hin oder her, die Deutsche Bahn setzt ihren Expansionskurs weiterhin zu. Nachdem der Konzern in den letzten Monaten zuerst die Bestellung von neuen EuroCity-Zügen vom Hersteller Talgo und danach den Kauf von gebrauchten InterCity-Zügen von der Westbahn angekündigt hatte, folgt nun die nächste Großbestellung. Von Siemens kommen 30 ICE-Züge einer Generation – von einem echten ICE 5 kann man aber nicht sprechen, wenngleich der Zug signifikante Verbesserungen bieten soll, wie aus der Pressemitteilung der Bahn hervorgeht.

Besserer Handyempfang, höhere Geschwindigkeit und mehr Komfort

Am gestrigen Mittwoch hat die Bahn auf einer großen Pressekonferenz bekanntgegeben, dass sie insgesamt 30 neue ICE-Züge bei Siemens geordert hat. Die Züge sollen zwischen 2022 und 2026 ausgeliefert werden und die ICE-Flotte damit schon relativ bald verstärken. Der kurze Vorlauf macht bereits klar, dass es nicht wie zwischendurch erwartet worden war, zu einer kompletten Neuentwicklung des Produkts kommen würde. Stattdessen sind die 30 neu bestellten Zügen sozusagen eine frischere Version des ICE 3, der Vorgängerversion des aktuellen Flagschiffs der Bahn, des ICE 4. Das klingt im ersten Moment verwirrend, hat aber primär mit Geschwindigkeiten zu tun. Der ICE 4 ist zwar besonders groß, dafür im Vergleich zum Vorgänger aber eher langsam.

15.07.2020 Berlin/Mitte, Design Offices Berlin Humboldthafen Pressekonferenz Der neue ICE / Deutsche Bahn AG Foto: Pablo Castagnola

Während der ICE 4 maximal 249 Kilometer pro Stunde schafft, darf der ICE 3 in Deutschland aktuell bereits 300 km/h fahren, auf Strecken nach Frankreich beschleunigt er sogar noch höher. Der neue ICE soll dann sogar im Inland bis 320 km/h fahren dürfen und deshalb auch primär auf der Schnellfahrstrecke zwischen Nordrhein-Westfalen und Bayern eingesetzt werden. Die Geschwindigkeit soll aber keineswegs das einzige Upgrade sein, denn auch Passagiere dürfen sich freuen. Primär setzt die Bahn in Kooperation mit Siemens erstmals auf Fensterscheiben, durch welche Handystrahlung besser durchdringt. Dadurch soll der Internetempfang in den Zügen deutlich verbessert werden, womit die Internetprobleme auf der Fahrt zumindest bei den neuen Zügen der Vergangenheit angehören sollten.

Verdopplung der Fahrgäste bis zum Jahr 2030 geplant

Anders als im ICE 3 werden Passagiere in dem neuesten Modell auch noch einmal überarbeitete Sitze und Tische finden, die den Komfort erhöhen sollen. Dazu kommen weitere positive Updates mit Blick auf die Bordgastronomie sowie Fahrradstellplätze – so etwas gab es in den ersten drei Generationen des ICE generell nicht. Die 30 neuen Züge sollen der Bahn grundlegend dabei helfen, noch mehr Passagiere auf die Schiene zu bekommen – auch mit mehr Komfort und besserem Handyempfang sowie natürlich auch größeren Geschwindigkeiten. Dies ist auch notwendig, denn die Bahn möchte bis 2030 die Zahl der Fahrgäste verdoppeln, womit auch signifikant mehr Züge notwendig sind. Die 30 neu bestellten Züge sind dabei zwar ein Anfang, allerdings noch nicht der entscheidende Faktor.

Das liegt daran, dass die neuen Züge im Verhältnis zum ICE 4 mit weniger als 500 Sitzplätzen (der ICE 4 hat über 850) eher klein sind, nur in Doppeltraktion kommen sie an die Kapazitäten des Flagschiffs heran. Die neuen Zügen sind also eher eine Ergänzung zu den zahlreichen anderen Bestellung der Bahn. Von der ICE 4-Bestellung der Bahn stehen aktuell noch 90 Exemplare aus, zudem sollen noch deutlich mehr doppelstöckie IC2 zur Flotte hinzustoßen und auch alle neuen Westbahn-Züge sind noch nicht bei der Bahn angekommen. Dazu kommen ab 2023 auch noch die neuen EC-Züge, die primär von Berlin nach Amsterdam fahren sollen. Man darf sich als Bahnfahrer in den nächsten Jahren also nicht nur auf deutlich mehr Verbindungen, sondern auch auf einen besseren Komfort und modernere Züge einstellen – wenngleich die alten Modelle wegen der großen Wachstumspläne wohl auch noch viele Jahre rollen werden.

Fazit zur neuen ICE-Bestellung der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn lässt die Flotte noch weiter wachsen und hat nun insgesamt Bestellung für fünf verschiedene Modelle im Fernverkehr offen. Der neue ICE soll dabei der schnellste für den Betrieb in Deutschland zugelassene Zug werden und besonders auf Schnellfahrstrecken noch mehr Menschen dazu bringen, den Zug statt dem Flugzeug zu wählen. Ob das Upgrade bei Komfort und Handyempfang am Ende wirklich groß sein wird, dürfte sich allerdings erst in zwei Jahren zeigen.

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Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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