British Airways ist mit einer Klage gegen den drohenden Streik ihrer Piloten am Obersten Gerichtshof gescheitert. Nun droht dem britischen Flagcarrier der erste Pilotenstreik seit 40 Jahren.

Nicht nur aus Sicht der Passagiere, von denen Millionen betroffen wären, könnte die Arbeitsniederlegung weitreichende Folgen haben, auch finanziell müsste die Airline mit Verlusten im zweistelligen Millionenbereich rechnen.

Bis zu 40 Millionen Pfund Verlust pro Tag

British Airways hatte noch gehofft den Streik in der verkehrsreichen Sommerzeit mit einer einstweiligen Verfügung gegen die Pilotengewerkschaft BALPA (British Airline Pilots’ Association) abwenden zu können, ist damit aber nun vor dem Obersten Gerichtshof gescheitert. Allerdings ging British Airways darauf in Berufung, was die führende Richterin auch zuließ. BALPA wolle nun noch mindestens bis zur nächsten Anhörung mit einem Beginn der Streiks warten, so ein Anwalt der Gewerkschaft.

Nicht nur, dass Millionen von Passagieren von dem drohenden Pilotenstreik betroffen wären, er könnte auch British Airways selbst bis zu 40 Millionen Pfund – also gut 45 Millionen Euro – pro Tag kosten, wie die Airline selbst vorrechnete. Auch deshalb sah die Fluglinie eine Klage wegen “Unverhältnismäßigkeit” des drohenden Streiks als gerechtfertigt. Der Arbeitskampf käme denn auch mitten in der Zeit der britischen Schulferien und den verkehrsreichsten Sommermonaten.

BALPA: Forderungen günstiger als ein Streiktag

Die Pilotengewerkschaft sieht die Schuld allerdings einzig und allein beim Arbeitgeber, schließlich sei es British Airways gewesen, die seit November letzten Jahres nicht mehr an den Verhandlungstisch zurückgekehrt seien. Vertreten durch BALPA fordern die Piloten eine Gehaltserhöhung, eine Gewinnbeteiligung, sowie Mitarbeiteraktien des Unternehmens. Die Gewerkschaft rechnete außerdem vor, dass die Forderungen im Strich die Airline weniger kosten würden, als ein einziger Streiktag.

British Airways hatte bereits ein Angebot in Form einer Lohnerhöhung von 11,5 Prozent verteilt auf drei Jahre unterbreitet, was BALPA jedoch ablehnte. Die Airline müsste schon mit einem deutlich besseren Angebot an den Tisch zurückkehren, so die Gewerkschaft. Die Piloten hatten sich zuvor in einer Abstimmung mit 93 Prozent für einen Streik ausgesprochen. Die Piloten fühlten sich umgangen, nachdem es British Airways aus einer turbulenten Zeit wieder in die Gewinnzone herausgeschafft hatte und die Cockpitcrews einen großen Anteil am neuen Erfolg gehabt hätten, aber daraufhin keinerlei Gewinnbeteiligungen erhielten, anders als zum Beispiel die Managementebene.

Fazit zum Scheitern der British Airways Klage

Schon gut 40 Jahre ist es her, seitdem es bei British Airways zu Streiks der Piloten kam. Und nun könnte es genau dazu gerade in den starken Sommermonaten kommen, wenn die British Airways-Piloten ihre Arbeit komplett niederlegen. Die Airline muss nun abwägen, ob sie die bis zu 40 Millionen Pfund Verlust täglich in Kauf nehmen, die Hoffnung auf die Berufung legt oder ihren Piloten gar ein neues und deutlich besseres Angebot machen möchte. Die Tendenz geht aktuell allerdings leider deutlich Richtung Streik, weshalb sich Betroffene früh genug um Alternativen kümmern sollten. Wie der große Streit zwischen British Airways und seinen Piloten letzten Endes ausgehen wird, darf mit Spannung abgewartet werden.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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