Zwischen London und Glasgow fand am 14. September ein ganz besonderer Flug von British Airways statt, der in fast allen Belangen besonders nachhaltig operierte.
British Airways hat jüngst ihren ersten mit SAF betriebenen Flug durchgeführt. Dabei flog ein Airbus A320neo in Speziallackierung von London-Heathrow nach Glasgow. Dabei wurde neben nachhaltigem Treibstoff auch auf eine hohe Effizienz und Nachhaltigkeit vom Pushback in Rollen, über Start, Landung und den gesamten Flug bis zum Rollen zur endgültigen Parkposition in Glasgow, mit vielen Besonderheiten, geachtet. Der Flug wurde mit einem von vor elf Jahren verglichen und die positiven Auswirkungen der heutigen Möglichkeiten einer nachhaltigen Luftfahrt aufgezeigt, wie BusinessTraveller berichtet.
62 Prozent weniger CO2 als selbiger Flug vor elf Jahren
In Zusammenarbeit mit den Flughäfen London-Heathrow und Glasgow, sowie Airbus, BP und dem Flugsicherheitsdiensttleister NATS, hat British Airways jüngst ihren ersten mit SAF betrieben Flug durchgeführt. Dieser führte, aufgrund der Partner wenig verwunderlich, von London nach Glasgow. Dabei wurde ein Airbus A320neo der Briten, mit 35 Prozent Sustainable Aviation Fuel (SAF) und 65 normalem Flugbenzin betankt. Somit handelte es sich um das erste von Flugzeug von British Airways, das direkt mit SAF betrieben wurde. Am Dienstag den 14. September, um 10:36 Uhr hob der A320neo mit einer Speziallackierung in London-Heathrow ab und landete um 11:28 Uhr auf dem Flughafen von Glasgow.
Der Flug wurde dabei als klimaneutral betitelt, da nicht nur der SAF-Anteil recht hoch war, sondern auch die verbleibenden Kohlendioxidemissionen ausgeglichen wurden. Diesen speziellen Flug haben British Airways und ihre Partner mit einem Flug derselben Strecke von vor elf Jahren verglichen. Das Ergebnis: Der Flug vom 14. September habe demnach 62 Prozent weniger CO2 verursacht, als der Flug von 2010, wo ein Airbus A321 zum Einsatz kam. Dabei spielte nicht nur der nachhaltige Treibstoff eine Rolle, sondern auch der „kontinuierliche“ Steig- und Sinkflug, sowie elektrisch betriebene Bodenfahrzeuge, die den Airbus A320neo versorgten.
Nachhaltigkeit von Gate zu Gate
Grund des ganzen Unterfanges war es medienwirksam aufzuzeigen, was die Luftfahrt in Sachen Nachhaltigkeit in den letzten zehn Jahren bereits erreicht hat und was schon möglich ist. Dabei nahm natürlich auch der moderne und effiziente auf der Strecke eingesetzte Airbus A320neo einen wichtigen Platz ein. Der A320neo verbraucht laut Angaben 20 Prozent weniger Treibstoff und verursacht 50 Prozent weniger Lärm. Weiter benutzte der Jet für das Rollen zur Startbahn lediglich ein Triebwerk der zwei vorhandenen und wurde zuvor von einem rein elektrisch betriebenem und aus mit 100 Prozent nachhaltig produziertem Strom gespeisten Schlepper aus der Parkposition geschoben. Die Flugsicherheit von NATS koordinierte den Airbus dabei im Flug so, dass sich dieser im ständigen Steig-, beziehungsweise Sinkflug befand, wodurch ebenfalls weniger Treibstoff verbraucht wurde.
Zusätzlich zu einer möglichst direkten Flugroute und eine optimale Flughöhe wurden Daten vom Flugcomputer schon zuvor berechnet, die den Flug noch nachhaltiger gestalteten. Auch bei Ankunft in Glasgow gab es einige Besonderheiten: So soll der Airbus schon nach der Landung das zweite Triebwerk ausgeschaltet, um erneut Treibstoff und Emissionen beim Rollen zu sparen. Insgesamt kam der klimaneutrale Flug auf die Verringerung der CO2-Emissionen von 62 Prozent durch effizientere Betriebsabläufe, die davon 34 Prozent ausgemacht haben sollen, sowie 28 Prozent durch das verwendete SAF. Die restlichen 38 Prozent wurden durch Kompensationen erreicht.
Fazit zum ersten nachhaltigen Flug von British Airways
British Airways hat mit ihren Partnern den ersten klimaneutralen Flug durchgeführt. Dabei wurde von Gate zu Gate darauf geachtet, eine möglichst hohe Effizienz und Nachhaltigkeit einzuhalten. Das wurde durch optimierte Betriebsabläufe und einen ebenso optimierten Flug ermöglicht. So zeigen die Briten deutlich auf, was derzeit mit den bereits vorhandenen Mitteln in der nachhaltigeren Luftfahrt schon jetzt möglich ist. Spannend ist das in jedem Fall, doch ob diese Art des Luftverkehrs tatsächlich so Schule machen wird, bleibt natürlich abzuwarten.