Schlechte Nachrichten sind aktuell an der Tagesordnung. Die anhaltende Corona-Krise trifft die Fluggesellschaften schwer. Der Mutterkonzern von British Airways, IAG, erwägt nun die Streichung von 12.000 Arbeitsstellen.

Auf eine positive Nachricht folgen aktuell mehrere negative Nachrichten. Seit Wochen können die Fluggesellschaften keinen normalen Flugbetrieb durchführen, Verluste in Milliardenhöhe sind die Folgen. Deshalb mussten einige Airlines bereits Insolvenz anmelden oder Hilfe in Form von Staatskrediten beantragen. Nachdem die Lufthansa Group mit dem Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen rechnet, erwägt IAG die Streichung von 12.000 Arbeitsstellen bei British Airways.

IAG veröffentlicht Zahlen für das erste Quartal

Der Mutterkonzern von British Airways, die International Airline Group, kurz IAG, zu der auch die Fluggesellschaften Iberia, Aer Lingus, Air Europa, Vueling Airlines sowie Level gehören, veröffentliche nun die Zahlen für das erste Quartal. Die Zahlen lesen sich nicht sonderlich gut. So steht ein satter Verlust von 535 Millionen Euro allein im ersten Quartal dar. Im Vorjahr konnte die IAG noch einen Gewinn von 135 Millionen Euro vermelden. Die Gesamteinnahmen gingen bereits um 13 Prozent, auf insgesamt 4,6 Milliarden Euro zurück. Darüber hinaus sieht sich IAG mit einer außerordentlichen Belastung von 1,3 Milliarden Euro konfrontiert, die aus ungünstigen Treibstoff- und Fremdwährungsgeschäften resultierte.

Zusätzlich gingen die Passagiereinnahmen um 15,2 Prozent zurück. Weiterhin sank auch die Flugauslastung um 4,3 Prozent auf 76,4 Prozent. Daraufhin reduzierte die IAG das Flugangebot um insgesamt 94 Prozent.

12.000 Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs

Bei IAG rechnet man mit noch verheerenderen Zahlen im zweiten Quartal. Darüber hinaus dauere es wohl mehrere Jahre an, bis die Passagierzahlen sich wieder auf dem Rekordniveau aus dem Jahr 2019 befinden. Aus diesen Gründen erwägt die British-Airways-Mutter IAG die Streichung von 12.000 Arbeitsplätzen bei. Das entsprechen knapp 25 Prozent aller Beschäftigten. Aktuell beschäftigt die Airline rund 45.000 Menschen, wovon bereits mehrere Tausend Mitarbeiter aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie vorübergehend freigestellt sind.

Neben etwa 4.500 Piloten und 16.000 Flugbegleitern beschäftigt die British Airways noch Bodenpersonal und Mitarbeiter in der Technik. Gemeinsam mit den Gewerkschaften will das Unternehmen nun Gespräche bezüglich einer Restrukturierung führen, hier sollen Strategien zum Überstehen der Krise erarbeitet werden. In einem offenen Brief wandte sich CEO Alex Cruz an die Mitarbeiter. Der Titel “Preparing for a different future” ist dabei vielsagend.

“Gestern starteten von British Airways nur eine Handvoll Flugzeuge von Heathrow aus. An einem normalen Tag wären es mehr als 300. Womit wir als Fluggesellschaft konfrontiert sind, wie so viele andere Unternehmen im ganzen Land auch, ist, dass es kein “normal” mehr gibt.”

“Wir wissen nicht, wann die Länder ihre Grenzen wieder öffnen werden oder wann die Sperren aufgehoben werden. Deshalb müssen wir unsere Fluggesellschaft neu überdenken und umgestalten. Zudem müssen wir eine neue Zukunft für unsere Mitarbeiter, unsere Kunden und die von uns angeflogenen Ziele schaffen.”

Die Pilotengewerkschaft Balpa möchte nun dafür kämpfen, dass die Arbeitsplätze trotz der schwierigen Situation erhalten bleiben.

Zum Vergleich: Die Lufthansa hatte für nach einem Verlust von 1,2 Milliarden Euro im ersten Quartal angekündigt, konzernweit rund 10.000 Arbeitsplätze abzubauen. Es sieht danach aus, als ob andere Fluggesellschaften ebenfalls nachziehen: Jetzt kündigen auch die isländische Fluggesellschaft Icelandair und die skandinavische SAS aufgrund von sinkender Nachfrage drastische Einschnitte an. Auch hier können wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit bald auf einen Stellenabbau gefasst machen.

Fazit zum möglichen Abbau von 12.000 Stellen bei IAG

Ein Ende der Corona-Pandemie ist noch nicht absehbar. Zwar machen einige Aussagen Hoffnung, doch das wird den betroffenen Mitarbeitern der IAG auch nicht helfen. Es bleibt für jeden einzelnen Mitarbeiter zu hoffen, dass die IAG und British Airways diese Pläne verwerfen und zu anderen Lösungsansätzen kommen. Gemessen an den aktuellen Zahlen und Prognosen wäre die Streichung von 12.000 Stellen jedoch nachzuvollziehen.

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