Nur noch wenige Tage bis die Angebotsfrist zur Teilübernahme von Alitalia abläuft. Dieses Mal soll es die letzte sein. Kurz vor dem Ende bringen sich noch einmal neue Namen auf Seiten der Investoren ein. Der wohl spannendste Name: German Efromovich, Mehrheitsaktionär der kolumbianischen Airline Avianca.
Die italienische Airline Alitalia kämpft seit Jahren mit massiven finanziellen Problemen. Seit 2017 wird schon Investor für die Airline gesucht. Immer wieder tauchten Namen auf und verschwanden auch wieder. Erst vor kurzem hatte die italienische Regierung die noch laufende Angebotsfrist zur Teilübernahme von Alitalia verlängert und auf neue Investoren gehofft. Die vermeintlich letzte Angebotsfrist läuft nun zum 15. Juli aus.
Südamerikanischer Milliadär bekundet Interesse an Investment
Und es scheint, als könne die italienische Regierung dieses Mal gute Chancen haben, Investoren für Alitalia zu finden. Kurz vor Ende der Frist hat sich ein neuer Interessent in Stellung gebracht. German Efromovich ist Milliadär und Mehrheitsaktionär der kolumbianischen Airline Avianca. Er ist wohl bereit, die schwächelnde Airline zu retten. Berichten der österreichischen Presseagentur zufolge steht der Erwerb von 30 Prozent der Anteile an der sanierten Alitalia im Raum. Der Erwerb würde Efromovich rund 240 Millionen Euro kosten.
Dafür will er sich allerdings auch an der Verwaltung der Airline beteiligen. Konkret bringt er sich selbst als neuen CEO der Airline ins Spiel. Efromovich wirbt mit seinen Verdiensten bei der kolumbianischen Airline und deren Entwicklung für sich. Überschattet werden seine Anpreisungen jedoch von den Vorkommnissen der letzten Monate. Denn Efromovich musste erst im Frühjahr 2019 auf Drängen von United Airlines seinen Posten als Vorstandsvorsitzender bei Avianca räumen. Hintergrund waren nicht bediente Kredite.
Einige Investoren sind so gut wie sicher
Neben Efromovich hat sich zuletzt noch ein weiterer möglicher Kanditat für die Führung der Airline ins Spiel gebracht. Auch der italienische Unternehmer Claudio Lotito, dem unter anderem auch der Fußballclub Lazio Rom gehört, hat Interesse an der Führung der Airline. Laut italienischen Medien soll er sich dazu wie folgt geäußert haben: “Wenn ich EUR 300 Mio. bezahle und Delta EUR 100 Mio., ist klar, dass ich das Sagen habe.”
Die Zusage beider Unternehmer ist bislang allerdings nicht bestätigt. So gut wie fest steht hingegen, dass die staatliche Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato bei Alitalia einsteigen wird. Dort sollte es zuletzt nur noch um Details gehen. Die Eisenbahngesellschaft soll auch vorerst die Führung des Investorenkonsortiums übernehmen. Zu diesem wird allem Anschein nach auch die amerikanische Airline Delta gehören, deren Einstieg bei Alitalia ebenfalls so gut wie fest steht. Weitere Namen, die in den italienischen Medien immer wieder auftauchen, sind die Familienunternehmen Toto und Benetton. Letzteres dementiert eine Beteiligung allerdings.
Fazit zur Lage bei Altalia
Die Rettung der angeschlagenen größten italienischen Airline zieht sich seit nunmehr anderthalb Jahren hin. Seitdem versucht die italienische Regierung Investoren zu finden, um die Airline fortleben zu lassen und die Arbeitsplätze der über 11.000 Mitarbeiter zu erhalten. Gesucht werden dazu vor allem Großinvestoren, die bereit sind, zwischen 15 und 30 Prozent an der Airline zu übernehmen. Mit dem Interesse von Efromovich verdichtet sich die Zahl der Investoren langsam aber sicher. Gut möglich also, dass diese Angebotsfrist tatsächlich die letzte ist und genug Investoren gefunden werden. Bleibt nur die Frage, ob Efromovich am Ende wirklich auf den Posten den CEO hoffen kann und wie die Entscheidung hierüber sein Investment beeinflussen wird.