Avianca Holdings SA steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Zwar zeichnen sich diese schon seit längerem ab, spätestens jetzt lassen sie sich aber schwarz auf weiß darstellen. Das geht etwa aus dem Quartalsbericht des Unternehmens für das erste Quartal 2019 hervor. Die ersten Maßnahmen wurden bereits ergriffen, um die finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen. Eine Rettung ist dennoch nicht sicher.

Avianca hat es schon seit einiger Zeit schwer. Erst kürzlich berichteten wir über die Quasi-Auflösung von Avianca Brasil. Zwar hat die brasilianische Airline nicht direkt etwas mit der originalen Avianca Colombia zu tun, beide Airlines gehören aber zum gleichen Mutterkonzern und bescheren diesem seit einiger Zeit herbe Verluste. Nach Avianca Brasil gab nun auch Avianca Colombia schlechte Quartalsergebnisse bekannt.

Hoher Verlust im ersten Quartal bei Avianca Kolumbien

Insgesamt schloss man das erste Quartal des laufenden Jahres mit einem Verlust von 68 Millionen Dollar ab. Für Kolumbiens größte Airline ist das eine enorme Belastung. Hinzu kommt, dass auch der Börsenkurs des Unternehmens prompt reagierte und zwischenzeitlich auf einen historischen Tiefstand fiel. Damit ist Avianca nicht nur der bisherige Negativ-Rekordhalter bei den Unternehmen an der kolumbianischen Börse. Viel mehr ist Avianca damit auch der Verlierer unter allen lateinamerikanischen Airlines.

Um die finanzielle Lage des Unternehmens in den Griff zu bekommen, hat die Geschäftsleitung mittlerweile reagiert. Die ersten Sparmaßnahmen betreffen dabei vor allem die Flotte der Airline. In Verhandlungen mit dem Flugzeugbauer Airbus hat Avianca Bestellungen für ganze 17 Flugzeuge des Herstellers storniert. Die Auslieferung weiterer 35 bestellter Flugzeuge wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Bis 2021 kann man so Einsparungen von etwa 350 Millionen Dollar einplanen.

Doch die Verhandlungen mit Airbus waren nicht der einzige Schritt. Auch Flugzeuge, die man leasen wollte, werden vorerst nicht zur Flotte stoßen. Die Verträge habe man ebenfalls vorerst verschoben, womit man noch einmal etwa 14 Millionen Dollar jährlich sparen will. Wir können also davon ausgehen, dass es auf kurz oder lang zu einigen Streckenanpassungen und -kürzungen bei Kolumbiens größter Airline kommen wird.

Fazit zu der Situation bei Avianca Holdings

Avianca Holdings steckt in einer prekären finanziellen Lage. Das betrifft nach dem Quasi-Aus von Avianca Brasil nun vor allem die Kolumbianische Hauptairline Avianca. Mit Verlusten von 68 Millionen Dollar in nur einem Quartal sieht es nicht gut aus für die größte Airline des südamerikanischen Landes. Ob die Sparmaßnahmen ausreichen, um die Airline langfristig retten zu können, wird die Zeit zeigen müssen. Eine gewisse Skepsis kann man sich hier aber durchaus erlauben, zumal Avianca zusätzlich einige Kreditvereinbarungen mit United gebrochen hat.

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