Erneut musste sich eine Airline vor Greenwashing-Vorwürfen behaupten. Eine Werbeaktion hat zu einer Klage gegen Austrian Airlines geführt, nun gab es ein Urteil.
Die österreichische Fluggesellschaft, welche eine Modernisierung der halben Flotte bis 2030 anvisiert, hatte sich aufgrund einer Werbung für klimafreundliche Flüge eine Klage eingehandelt. Für Austrian Airlines (AUA) hat dies jetzt rechtliche Folgen, wie aerotelegraph berichtet.
“Grüne” PR-Aktion läuft schief
Die Airline hatte auf der Social-Media-Plattform X, vormals Twitter, groß mit einer hundertprozentigen CO₂-Kompensation von Flügen geworben. Anlässlich der Biennale von Venedig im Jahr 2022 hatte Austrian Airlines Flugtickets angeboten, die mit “100 Prozent SAF” betitelt waren. Wie aus einer nach wie vor öffentlichen Pressemitteilung der Airline hervorgeht, erhielten Gäste auf Flügen von Wien nach Venedig kostenfreien Eintritt zur Biennale sowie gratis Tickets für den City Aiport Train (CAT) zwischen dem Wiener Stadtzentrum und dem Wiener Flughafen. Aufgrund von Aussagen wie “CO₂-neutral zur Biennale fliegen? Für uns keine Kunst!” hatte der Verein für Konsumenteninformation VKI in Österreich im Auftrag des Sozialministeriums eine Klage eingereicht.
Das Landesgericht Korneuburg hat dem VKI nun Recht gegeben und die österreichische Fluggesellschaft aufgrund fälschlicher Aussagen verurteilt. Bei den Werbemaßnahmen sei der “unrichtige Eindruck” erweckt worden, dass CO₂-neutrale Flüge oder der Einsatz von 100 Prozent Sustainable Aviation Fuels (SAF) angeboten werden könnten. Für unwissende Kunden sei nicht unbedingt ersichtlich, dass AUA keine Flüge mit vollkommen nachhaltigen Flugkraftstoffen anbieten kann. Infolge des Urteils hat AUA die Urteilsveröffentlichung auf X publiziert.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Fluggesellschaft aufgrund irreführender Werbung öffentlich zur Rechenschaft gezogen wird. Auch der Lufthansa droht eine Greenwashing-Klage, da sie ebenfalls Begriffe wie “CO₂-neutral” und “nachhaltig” verwendet. Die “Fly Responsibly” Kampagne der niederländischen Airline KLM hatte ebenfalls zu einer Zivilklage geführt, eine Werbekampagne von Etihad Airways wurde zudem von einer britischen Werbeaufsichtsbehörde verbannt.
Fazit zur Greenwashing-Klage gegen AUA
Erneut ist eine Airline aufgrund von Greenwashing-Vorwürfen verurteilt worden, diesmal traf es die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines. Irreführende Aussagen rund ums nachhaltige Fliegen anlässlich der Biennale in Venedig wurden zum Verhängnis für die Fluggesellschaft. Bleibt zu hoffen, dass Airlines zukünftig tatsächlich mehr in nachhaltige Maßnahmen als in “grüne” Werbekampagnen investieren.