Die Übernahme von Asiana durch Korean Air war ursprünglich für 2021 geplant, nun verschiebt sie sich immer weiter nach hinten. Jetzt gibt es einen Plan B, sollte die Übernahme scheitern.
Noch fehlt die Zustimmung der EU-Kommission und den US-Behörden für die Übernahme von Asiana durch Korean Air. Aufgrund einer Fristverlängerung seitens Korean Air und den Bedenken der EU-Kartellbehörde ziehen sich die Verfahren allerdings in die Länge. Für den Fall, dass die Fusion scheitert, hat die staatliche Korea Development Bank einen Plan B ausgearbeitet. Laut airliners könnte Asiana sogar verkauft werden.
Asiana-Übernahme zieht sich
Korean Air und Asiana sind die größten Fluggesellschaften Südkoreas und führend in der Beförderung von Passagieren und Frachten zwischen Südkorea und Europa. Ende 2020 kam dann die Ankündigung, dass Korean Air sich zu zwei Dritteln an der hoch verschuldeten Konkurrenz beteiligen will und somit Asiana Airlines übernehmen will.
Eigentlich war die Übernahme dann für das Folgejahr, 2021, geplant. Die Behörden in Südkorea, China, Australien und Großbritannien sprechen sich für die Übernahme aus. Von den USA, der EU und Japan gibt es allerdings noch kein grünes Licht. Sie haben Bedenken, dass die Asiana-Übernahme durch Korean Air zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führt. Im Juli hat Korean Air selbst um eine Verlängerung der Antragsfrist gebeten, um weitere Maßnahmen gegen die Wettbewerbsbedenken vorzubereiten.
Laut airliners erwägt Korean Air nun, eine eigene reine Frachtfluggesellschaft zu gründen und so die Monopolprobleme zu beseitigen. In Korea gibt es nur die Frachtfluggesellschaft Air Incheon. Mit der Gründung weiterer Fluggesellschaften, könnte Korean Air ihre Marktdominanz verringern. Derzeit hat Korean Air in ihrer Frachtflotte 23 und Asiana elf Boeings, darunter sechs 747-400 (BDSF). Eine weitere Option sei der Verkauf, möglicherweise an die Hanwha Group. Sie wird seit 2019 als Kandidat für Asiana gehandelt, hatte sogar eine eigene Task Force mit der Übernahme gegründet.
Verkauf droht
Der Druck, die Asiana-Übernahme möglichst schnell über die Bühne zu bringen, steigt währenddessen. Mittlerweile hat Asiana rund 8,8 Milliarden Euro Schulden angehäuft. Und das, obwohl die Korea Development Bank und die Export-Import Bank of Korea seit Pandemiebeginn rund 1,6 Milliarden Euro Notfallkredite an die Fluggesellschaft ausgezahlt haben.
Um Korean Air für die Fusion zu stärken, hat sie von den beiden Banken rund 820 Millionen Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Für den Fall, dass die Fusion nicht erfolgreich sein sollte, soll die Korea Development Bank nun einen Plan B haben. Intern soll er als “Asiana Airlines Stabilisierungsplan” bekannt sein und soll die Airline mit Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Einsparungen attraktiver für einen möglichen Verkauf machen. Die Bank ist angeblich bereits im Gespräch mit der externen Firma Samil PwC. Hier soll sie im Falle des Scheiterns über den Verkauf von Teilen oder der gesamten Asiana Airline verhandeln. Die Übernahme von Asiana durch Korean Air wäre damit gescheitert.
Fazit zum Plan B bei der Asiana-Übernahme
Bereits 2020 hat Korean Air angekündigt, die hoch verschuldete Konkurrenzairline Asiana übernehmen zu wollen. Eigentlich war die Übernahme für 2021 geplant, aufgrund von Wettbewerbsbedenken verschiedener Staaten verschiebt sie sich aber immer weiter nach hinten. Korean Air erwägt deshalb die Gründung einer reinen Frachtfluggesellschaft. Sollte die Asiana-Übernahme durch Korean Air scheitern, soll die Korea Development Bank nun den Verkauf der Airline planen. All die Jahre der Planung wären damit für Korean Air zunichtegemacht und die Zukunft Asianas’ ungewiss.