Auch wenn die Reisebeschränkungen mittlerweile gelockert worden sind und sich viele Länder in Europa momentan auf eine Urlaubssaison einstellen, wollen weniger Deutsche in ein Flugzeug steigen.
Die Grenzen werden wieder geöffnet und die Airlines veröffentlichen neue Flugpläne für den Sommer, die sukzessive erweitert werden. Doch laut einer Umfrage im Auftrag des SPIEGEL haben 60 Prozent Angst, sich an Bord mit dem Coronavirus anzustecken.
Nur 13,4 Prozent der Deutschen möchten in den kommenden Monaten fliegen
Nach der Umfrage des SPIEGEL planen lediglich 13,4 Prozent der Deutschen in den kommenden drei Monaten aus beruflichen oder privaten Gründen in einen Flieger zu steigen. Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des SPIEGEL durchgeführt.
Dabei wollen 83,1 Prozent aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht fliegen. Sogar bei den Vielfliegern will nur jeder Fünfte in den nächsten drei Monaten den Dienst einer Airline in Anspruch nehmen. Besonders bei Frauen ist die Angst vor einer Ansteckung an Bord groß – insgesamt 60,8 Prozent aller Befragten haben laut der Umfrage Angst, sich an Bord mit dem Coronavirus anzustecken.
Fluggesellschaften leiden unter der geringen Nachfrage
Die Airlines haben nach den Grenzöffnungen und Lockerungen wieder den Betrieb aufgenommen und neue Flugpläne veröffentlicht. Viele Reiseveranstalter und Fluggesellschaften haben auf eine – den Umständen entsprechende – profitable Sommersaison gesetzt.
Verständlicherweise sind diese Umfragewerte deshalb ernüchternd. Laut den Einschätzungen der IATA wird der Tourismus erst 2022 wieder das Prä-Corona-Niveau erreicht haben. Im Vergleich zu März ist die Nachfrage gestiegen, ist aber besonders im Vergleich zum Vorjahresniveau noch relativ niedrig.
Lufthansa möchte mit Sicherheitsmaßnahmen Vertrauen schaffen
Die Lufthansa hat sich nun einige Maßnahmen überlegt, die das Vertrauen der Passagiere in die Luftfahrtbranche unterstützen soll. Der Kranich-Konzern möchte Testcenter betreiben, in denen sich die Passagiere vor Flugantritt auf das Virus testen lassen können.
Innerhalb von wenigen Stunden können sie so abklären, ob sie infiziert sind oder ruhigen Gewissens in den Flieger steigen können. Die Maßnahme ist für Juni oder spätestens Anfang Juli an den Flughäfen in Frankfurt und München geplant.
Die Sorge der Passagiere, sich an Bord anzustecken, ist jedoch im Vergleich zu anderen ÖPNV größtenteils unbegründet. Es wurden bereits einige Maßnahmen implementiert, um einer Ansteckung an Bord entgegenzuwirken. Die Lufthansa beispielsweise hat kürzlich eine Maskenpflicht an Bord in den Allgemeinen Beförderungsbedingungen festgeschrieben. Außerdem ist die Luft an Bord laut den Fluggesellschaften besonders sauber. Die Reinigung der Luft in Flugzeugen ist durch sogenannte HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) gewährleistet. Diese reinigen die Luft von Bakterien und Viren. Mithilfe dieser Filter können mehr als 99,999% aller Viren aus der Luft in der Kabine gefiltert werden. Die Filter erfassen alle Mikropartikel mit einer Größe bis 0,01 Mikrometer, die Coronaviren, die zwischen 0,08 und 0,16 Mikrometer groß sind, werden somit systematisch herausgefiltert. Einige Fluggesellschaften haben sich infolge der Krise auch für den kompletten Austausch der Luftfilter entschieden.
Fazit zur Angst der Deutschen vor einer Ansteckung an Bord
Es ist verständlich, dass es nach der weltweiten Pandemie nicht auf der Prioritätenliste vieler Deutschen steht, direkt wieder zu verreisen. Dass aber gerade einmal 13,4 Prozent die in den nächsten drei Monaten wieder fliegen wollen ist schon erschreckend. Wie sieht es bei Euch aus? Wollt Ihr schon wieder Fliegen oder habt ihr ebenfalls Angst vor einer Ansteckung?