Die größte Fluglinie der Welt, American Airlines und Günstig-Airline JetBlue, gaben jüngst eine Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen bekannt.
Eine neue Partnerschaft zwischen American Airlines und JetBlue wird es den Fluggesellschaften ermöglichen, Sitzplätze auf den Flügen der jeweils anderen Airline zu verkaufen und die Vorteile für Vielflieger der jeweiligen Programme zu teilen.
Zwei Konkurrenten finden zusammen
Diese Art von Allianz ist bei internationalen Fluggesellschaften durchaus üblich, die in den jeweiligen Ländern der anderen Airline nur begrenzt oder gar nicht operieren können. Weniger verbreitet, aber nicht unbekannt, ist solch eine Partnerschaft bei zwei inländischen Fluggesellschaften, die eigentlich sogar miteinander konkurrieren.
American Airlines und JetBlue kommentierten diesen Schritt damit, dass diese neue Allianz “nahtlose Konnektivität für Reisende im Nordosten und mehr Auswahl für die Kunden in ihren komplementären nationalen und internationalen Netzwerken schaffen wird” und fügten hinzu, dass “die Beziehung die Erholung jeder Fluggesellschaft beschleunigen wird, da sich die Reisebranche infolge der Pandemie an neue Trends anpasst”. Obwohl American Airlines, die größte Fluggesellschaft der Welt, entsprechend auch viel größer ist als JetBlue, hat JetBlue eine starke Marktposition etwa in New York und auf einigen Schlüsselstrecken zwischen der Ostküsten-Metropole und Boston und Florida vorzuweisen.
American Airlines ist bereits Anfang diesen Jahres ein ähnliches Bündnis mit Alaska Airlines eingegangen – die in erster Linie eine Fluggesellschaft der Westküste ist – kurz bevor die Pandemie den Flugverkehr in den USA schwer in Mitleidenschaft zog. Die zwei ehemaligen großen US-Airlines Northwest und Continental Airlines hatten zu einem bestimmten Zeitpunkt ebenfalls eine ähnliche Allianz, bevor beide Unternehmen von anderen, größeren Fluggesellschaften aufgekauft wurden.
Erneuter Anstieg der Infizierten setzt US-Airlines weiter unter Druck
Die Vereinbarung kommt zu einer Zeit, in der alle Fluggesellschaften mit dem massiven Einbruch der Nachfrage nach Flugreisen während der COVID-19-Pandemie zu kämpfen haben, die besonders in den USA auch weiterhin unermüdlich wütet. Es wird erwartet, dass alle US-Airlines im zweiten Quartal massive Verluste verzeichnen werden und bei vielen Fluggesellschaften drohen in den Staaten ab Oktober teils massive Entlassungen. Bis dahin sind Stellenkürzungen im Rahmen einer Anfang des Jahres verabschiedeten Rettungsaktion der Regierung in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar für die Luftfahrtindustrie, nicht erlaubt. So warnte American Airlines jüngst, dass möglicherweise bis zu 25.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren könnten.
In den letzten Wochen gab es jedoch auch in den USA einen bescheidenen Aufschwung im Flugverkehr durch Freizeitpassagiere. Einige Fluggesellschaften, darunter United Airlines und Delta Air Lines berichten jedoch, dass die Buchungen aufgrund eines erneuten Anstiegs der COVID-19-Fälle wieder zu sinken begonnen haben. Es gab zudem Beschränkungen für Reisende aus Corona-Hotspots in den USA, die in einige Gebiete des Nordostens reisten.
Fazit zur Allianz zwischen American Airlines und JetBlue
Die Corona-Krise schreibt auch auf dem Luftfahrtmarkt der USA teils besondere Geschichten. So kommt es nun das zwei Konkurrenten zusammen arbeiten, um den Auswirkungen der weiterhin schwerwiegenden Situation entgegenwirken zu können. So könnte gerade auf dem US-Markt ein neuer Trend etabliert werden, der den Airlines in den Staaten besonders jetzt durchaus helfen könnte, zu überleben. Denn es geht den US-Airlines inzwischen um nicht weniger, als genau das.
