Aufgrund schlechter Prognosen und düsteren Zahlen im dritten Quartal führt American Airines ihre Strategie der Flottenverkleinerung fort und zieht aus diesem Grund alle Airbus A330 aus dem Verkehr.
Mit einem Verlust von rund zwei Milliarden Euro und dem endgültigen Ende des US-Hilfsprogramms befindet sich die amerikanische Airline in einer zunehmend angespannten und unsicheren Lage, wie aero.de unter anderem mitteilte. Nach Tausenden Entlassungen und Zwangsbeurlaubungen in den vergangenen Wochen und Monaten, sowie einem stark reduzierten Flugprogramm bleibt der Fluggesellschaft keine andere Wahl, als einen weiteren Flugzeugtyp komplett auszumustern – den Airbus A330-200.
Das Ende der A330-Flotte bei American Airlines
American Airlines verkündete bereits Anfang des Monats, dass ihre finanziellen Mittel nun endgültig ausgegangen seien und sich dementsprechend eine Entlassungswelle von 19.000 Angestellten nicht verhindern ließ. Bereits zu diesem Zeitpunkt forderten die Fluggesellschaften und Gewerkschaften in den USA von der Regierung eine Verlängerung des 25-Milliarden-Dollar-Hilfspaketes, welches Ende September ausgelaufen war – eine Einigung innerhalb der US-Regierung war auch damals schon nicht in Sicht. In diesem Zusammenhang musste die Airline ihr Flugangebot im dritten Quartal um 59 Prozent reduzieren, da die Nachfrage weiterhin weit unter den Flugkapazitäten lag. Auch die Umsatzzahlen fallen im dritten Quartal noch schlechter aus, als man es je erwartet hätte und waren um 73 Prozent eingebrochen. Ein weiteres Problem für die Airline wurde durch ihren hohen Geldabfluss von fast 45 Millionen Dollar pro Tag sichtbar.
Aus diesem Grund gab die Airline nun bekannt, ihre letzten 15 Airbus A330-200 Großraumflieger aus dem Verkehr zu ziehen, nachdem bereits im März mit Beginn der Pandemie, welche den Flugbetrieb nahezu komplett zum Erliegen gebracht hatte, ihre neun A330-300 Flugzeuge nach und nach ausgemustert wurden. Vorerst war geplant, die Maschinen noch ein paar Jahre zu halten, was infolge der zweiten Welle der Krise sicherlich unmöglich ist.
Wie wird die Langstreckenflotte in Zukunft aussehen?
Ebenfalls im März gab die US-Airline als Reaktion auf die weltweite Krise mit zahlreichen Groundings und Betriebseinstellungen bekannt, ihre Boeing 767- und 757-Flotte vorzeitig komplett stillzulegen, nachdem die Airline ihren Fokus ganz klar auf neue, modernisierte und deutlich effizientere Flugzeuge gelegt hatte. So wird die Airline, wenn es zu einer erhöhten Nachfrage bei dem Langstreckenverkehr wieder kommen wird, zunehmend auf die Boeing 787, den Airbus A321XLR, sowie den A321neo setzen, die bereits vor einiger Zeit von American Airlines in Auftrag gegeben wurden. Insgesamt 50 Airbus A321XLR, wurden von der US-Fluggesellschaft schon bestellt und sollen zwischen 2022 und 2025 ausgeliefert werden, sowie weitere 19 Boeing 787-8 und 25 Boeing 787-9. Die georderten A321-Jets sollen demnach ab 2021 in die Flotte aufgenommen werden, in der Hoffnung auf eine baldige Rückkehr der Nachfrage auch im Langstreckenverkehr. Der Druck der Airlines dürfte diesbezüglich sicherlich immer größer werden.
Nun sind es insgesamt drei Langstreckenflugzeuge, die von nun an nicht mehr Teil der Airline sein werden, sodass aktuell nur noch die 777- und 787-Flotten im Einsatz sind. Der Konzern konnte sich außerdem Anfang des Monats, nachdem die Staatshilfen ausgelaufen waren, weitere notwendige Hilfsgelder vom Staat ans Land ziehen, welche zunächst für neue Aktien in Höhe von einer Milliarde Dollar geplant waren. Man darf sicherlich gespannt bleiben, wie sich die Airline in der kommenden Zeit schlagen wird, da ziemlich sicher insbesondere der Langstreckenverkehr eine Weile noch am Boden bleiben wird, wenn man beachtet das weltweit gerade erst die Krise ihren neuen Höhepunkt erreicht hat und die Fallzahlen fast weltweit wieder neue Rekordwerte verzeichnen.
Fazit zur Ausmusterung des A330 bei American Airlines
Die Krise ist noch lange nicht vorbei und wird uns auch in der kommenden Zeit noch weiter begleiten – das bekommt auch American Airlines deutlich zu spüren, die besonders in Hinblick auf den Langstreckenverkehr enorme Verluste in diesem außergewöhnlichen Jahr eingefahren hat. Die Airline hat in diesem Zusammenhang ihre Langstreckenflotte komplett neu umstrukturiert und bereits die Boeing 767- und 757-Flotte stillgelegt. Ebenfalls muss sich American Airlines endgültig von seinen verbleibenden Airbus A330-200 vorzeitig verabschieden, nachdem die A330-300 Flotte schon vollständig im März gegroundet wurde. Denkt Ihr, dass es noch weitere Einschnitte geben wird?