Dass es um den italienischen Flag-Carrier und SkyTeam-Mitglied Alitalia alles andere als gut steht, ist sicherlich inzwischen so ziemlich jedem bekannt. Schon seit 2017 hält sich die Airline nur noch mit kräftiger Hilfe vom Staat in der Luft.
Doch nun ist es jedoch auch dem italienischen Staat zu viel geworden, weshalb Alitalia keine weiteren Kredite mehr erhalten soll. Dies zwingt die heftig strauchelnde Fluggesellschaft drastische Maßnahmen zu ergreifen. Dafür wird Alitalia kräftig an der Langstrecke schrauben.
Zwei Fernziele und drei Langstreckenflugzeuge betroffen
Künftig steht Alitalia also alleine da, nachdem der italienische Staat der heftig in finanzielle Not geratenen Airline immer wieder finanziell unter die Arme greifen musste. Doch auch der Regierung wird es inzwischen zu bunt, nachdem beim SykTeam-Mitglied bisher auch nicht wirklich eine Besserung in Sicht ist. Aufgrund dessen muss Alitalia nun Schritte ergreifen, um weiter in irgendeiner Weise agieren zu können. Dafür soll nun die Langstreckensparte der Italiener dran glauben, zumindest in Teilen. Demnach wird sich Alitalia von insgesamt drei Langstreckenflugzeugen trennen. Dazu gehört die einzige Boeing 777-300ER in der Flotte des italienischens Flag-Carriers, sowie zwei Airbus A330-200, die die Flotte zum April allerdings sowieso verlassen und an die Leasinggeber zurückgegeben werden sollten.
Verkaufen könnte die Airline keines ihrer Flugzeuge, da Alitalia schon seit einigen Jahren gar keine eigenen Flugzeuge mehr besitzt. Somit schrumpft die Flotte der Alitalia-Langstrecke auf nunmehr elf Boeing 777-200, sowie zwölf Airbus A330-200. Da drei Großraumjets künftig nun also wegfallen, muss die Fluggesellschaft auch das Langstreckenangebot runterschrauben. Dafür sollen zwei Fernziele ab Rom komplett aus dem Flugplan verschwinden. Demnach werden ab April diesen Jahres die beiden Hauptstädte Santiago de Chile und Seoul in Südkorea ab Italiens Hauptstadt von Alitalia nicht mehr bedient. Die Airline teilte mit, dass auf den betroffenen Strecken der finanzielle Verlust zu hoch ausfiel und auch die Konkurrenzsituation – besonders Richtung Asien – keinen anderen Schluss zulasse.
Santiago de Chile und Seoul bescheren Millionenverluste
Laut eigenen Angaben fliegt Alitalia täglich ein Minus von 76.000 Euro ein, was etwa 2,35 Millionen Euro pro Monat entspricht. Allein durch die Streichung der beiden genannten Strecken erhofft sich die Airline den Verlust um gut eine Million Euro pro Monat reduzieren zu können. Denn Alitalia zahlt für die Boeing 777-300 675.000 Euro und für die zwei A330-200 über eine Million US-Dollar im Monat, wie Alitalia mitteilte. Zwar lässt sich das Minus der von den Streichungen betroffenen Strecken nicht exakt bestimmen, jedoch sind Seoul und Santiago de Chile dem Vernehmen äußerst verlustreich für die Fluglinie, sodass hier pro Jahr mehrere Millionen Euro an Verlusten mit einher gingen.
Fazit zu Alitalias Maßnahmen
Nachdem die Zukunft Alitalias schon länger ungewiss und düster aussah, zeichnet sich auch jetzt kein wirklich besseres Bild ab, nachdem der italienische Staat nun die Reißleine beim heftig strauchelnden Flag-Carrier gezogen hat. Dies zwingt Alitalia selbst zu drastischen Schritten, die in Summe aber schon längst überfällig gewesen zu seien scheinen. Wie es künftig mit Alitalia weiter geht, wo mehr Einsparungen möglich und nötig sind und ob solche und ähnliche Maßnahmen der Fluglinie vielleicht doch noch helfen könnten, bleibt wie immer letztlich abzuwarten.