Dass es dem italienischen Flag-Carrier Alitalia seit geraumer Zeit sehr schlecht geht, dürfte allgemein bekannt sein. Doch nun drückt die Krise um das Corona-Virus die Airline noch näher an den Abgrund heran und zwar so sehr, dass das Aus der Airline unmittelbar bevorsteht. Regierung und Airline hoffen noch immer auf einen Käufer und beschäftigen sich nun doch mit einer möglichen Zerschlagung der Fluggesellschaft.
Coronavirus zwingt Alitalia zum Umdenken
Somit könnte Alitalia in Teilen an etwaige Interessenten veräußert werden. Eigentlich wollte der italienische Staat die Airline ausschließlich im Ganzen an den vielversprechendsten Interessenten verkaufen. Das Umdenken kam mit dem Einhergehen der weltweiten Corona-Krise auf, die in Europa Italien besonders hart traf, sodass sich das Land immer mehr abschotten muss. Das trifft im Speziellen natürlich auch die Reise-Branche des südeuropäischen Landes, sodass immer weniger Flüge von, nach und innerhalb Italiens stattfinden. Die sowieso finanziell schon stark angeschlagene Alitalia bekommt die Auswirkungen hierbei natürlich besonders zu spüren.
Nachdem vor gut drei Jahren die ehemalige Teilhaberin Etihad Airways ihre Beteiligung an Italiens Flag-Carrier gänzlich aufgab, hält sich Alitalia seit dem nur noch mit diversen finanziellen Hilfen seitens des Staates gerade so in der Luft. Nun hat die italienische Regierung jedoch entschieden, dass es keine weiteren Finanzspritzen mehr geben wird, wodurch Alitalia ab sofort quasi allein dasteht. Entsprechend wird umso intensiver nach einem neuen Eigentümer oder gegebenenfalls auch nach mehreren Eigentümern gesucht. In letzterem Fall würde die Airline zunächst gegroundet, anschließend zerschlagen und in Teilen an die entsprechenden Interessenten verkauft werden.
Lufthansa heißester Übernahmekandidat
Und da Alitalia nun droht das Geld in Kürze auszugehen, muss schnell ein Käufer her, damit der Flugbetrieb möglichst aufrecht erhalten werden kann. Noch etwas über eine Woche haben Interessenten Zeit ein Gebot für die klamme Airline abzugeben. Bei einer möglichen Zerschlagung Alitalias wäre es dem Vernehmen nach vorstellbar, dass etwa der Flugbetrieb, die Wartung, als auch die Bodenabfertigung als einzelne Parts zu veräußert werden. Beispielsweise sprach die Lufthansa schon vor einiger Zeit davon nur an Teilen der Fluggesellschaft interessiert zu sein, was zu jenem Zeitpunkt allerdings noch nicht infrage kam.
Dennoch gilt die Lufthansa, neben dem ‘Bieter-Bündnis’ um Delta Air Lines, KLM und Air France, als einer der wahrscheinlichsten Kandidaten einer erfolgreichen Übernahme der Alitalia. Das letztgenannte Bündnis scheiterte dabei schon vor einigen Monaten an einer Übernahme, da sich beide Parteien nicht über die Konditionen des Kaufs einig werden konnten. Dagegen soll der Kranich bereits einen detaillierten und genauen Plan über eine mögliche Übernahme, sowie eine gänzliche Sanierung der Airline vorgelegt haben, weshalb die Lufthansa in Rom angeblich aktuell als Favorit gehandelt wird.
Fazit zur Situation bei Alitalia
Der Coronavirus forderte mit der britischen Regional-Airline Flybe bereits ein erstes Opfer in der europäischen Luftfahrt, Alitalia könnte nun folgen, scheint das Schicksal des SkyTeam-Mitglieds doch besiegelt. Zumindest muss jetzt schnell ein Käufer her und hierbei scheint die Lufthansa bei einer Übernahme aktuell wohl die größten Chancen zu haben, wobei sich noch zeigen muss, ob die Airline im Ganzen oder in Teilen veräußert wird. Ein baldiger Verkauf oder ein Grounding ist jetzt in jedem Fall unumgänglich.