Auf Grund von Zollschranken sah sich der kanadische Flugzeughersteller Bombardier im Herbst letzten Jahres gezwungen, sein neuestes Flugzeugprojekt, genannt C-Series, an Airbus zu verkaufen. Dieser Verkauf ist seit dem 1. Juli diesen Jahres amtlich. Mittlerweile hat sich Airbus auch entschieden dem Flugzeug einen passenden neuen Namen zu geben: Airbus A220!

Airbus A220 in Toulouse offiziell präsentiert

Obwohl man das Flugzeug bereits kennt, schließlich fliegt dieses schon seit längerem im kommerziellen Betrieb (etwa für Swiss), hat Airbus gestern ein großes Presse-Event abgehalten, auf dem das neuste Mitglied der Airbus Familie präsentiert wurde. Die beiden Versionen der ehemaligen C-Series, genannt CS300 und CS100, werden fortlaufend die Namen A220-100 und A220-300 tragen.

Bislang wurden von dem Flugzeug bereits über 400 Stück bestellt, dabei eine große Menge von US-Airlines. Nachdem Delta Airlines bereits 75 Stück bestellt hatte, ist mit Jetblue die zweite Airline aus den USA mit 60 Flugzeugen neuer Kunde des Airbus A220. Die C-Series wurde ursprünglich als modernes Kurz- und Mittelstreckenflugzeug entwickelt und bietet in der kleineren Version 120 bis 135 Passagieren Platz, in der größeren 130 bis 160.

Hintergrund des Verkaufes und der Umbenennung

Interessant ist diese Entwicklung in jedem Fall, man sieht es schließlich nicht alle Tage, dass ein gesamtes Flugzeugprogramm den Eigentümer wechselt. Gezwungen sah sich Bombardier zu diesem Schritt im Jahr 2017 aus zwei Gründen. Zum einen verschlangen die Entwicklung sowie die anhaltenden Probleme mit der Fertigstellung und Auslieferung der ersten Modelle immer mehr Geld, sodass zwischenzeitlich die Provinz Quebec mit über einer Milliarde US-Dollar die Zukunft des Projektes sicherstellen musste. Aus diesem Grund war der Verkauf des Projektes schon einmal ein attraktives Szenario. Zum anderen wurde durch den Einstieg der Provinz befeuert, denn nachdem die große US-Airline Delta eine Bestellung über 75 Flugzeuge bestätigt hatte, beschwerte sich Boeing offiziell bei der US-Regierung über staatliche Subventionen des Projektes und forderte entsprechende Maßnahmen.

Kabine des neuen A220 bei Swiss

Dieser Beschwerde gab der US-Präsident dann auch statt und belegte die Einfuhr des neuen Flugzeuges mit einer Steuer in Höhe von 300 Prozent, was den Kauf von Delta wirtschaftlich wenig sinnvoll macht. Zwar wurden die Zölle schlussendlich für ungültig erklärt, der Verkauf von Bombardier and Airbus war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits über die Bühne. Airbus hatte davor geplant die Zölle zu umgehen, indem das Flugzeug von Bombardier in einem US-Werk des großen europäischen Flugzeugbauers gefertigt werden würde.

Fazit zum neuen Airbus A220

Die Bombardier C-Series ist ein sehr angenehmes Flugzeug, wie Ihr auch in Severins Review an Bord von Swiss lesen könnt. Deshalb ist es nicht nur gut zu sehen, dass das Projekt unter der Obhut von Airbus ohne Zweifel weitergeführt wird, sondern auch, dass die Bestellungen einem positiven Trend folgen. Der neue Name ist zwar etwas ungewöhnlich, schließlich handelt es sich um den ersten Passagier-Airbus ohne eine “3” am Anfang.

Titelbild: © Airbus

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Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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