Die Vermietung von Wohnungen für Touristen über Plattformen wie Airbnb boomt und hört mit dem Wachstum überhaupt nicht mehr auf. Allerdings ist das nicht unbedingt positiv, denn die günstigen Ferienwohnungen schränken den zur Verfügung stehenden Wohnraum ein und treiben damit auch Mietpreise in die Höhe.
Schon seit Jahren schränken Großstädte die “Zweckentfremdung von Wohnungen” wie das Geschäft der dauerhaften Ferienwohnungsvermietung genannt wird, ein. Nun geht die Stadt Hamburg noch härter im Kampf gegen dauerhafte Airbnb Hosts vor und verhängt Strafen von bis zu einer halben Million Euro bei Verstoß gegen die geltenden Vorgaben. Diese werden nebenbei auch noch strenger.
Airbnb Vermietungen in Hamburg nur noch maximal acht Wochen pro Jahr
Der Grund für das neue Gesetz, das der Hamburger Senat am 21. August verabschiedet hat, ist relativ klar. Die übermäßige Vermietung von Wohnungen an Reisende über Portale wie Airbnb verringert die den Bürgern zur Verfügung stehenden Wohnungen. Ab 2019 werden Anbieter von Ferienwohnungen stärker in die Mangel genommen, denn die maximale Zeit die eine Wohnung per Airbnb vermietet werden darf, wird von sechs Monaten auf acht Wochen reduziert. Es darf also niemand seine private Wohnung mehr als zwei Monate im Jahr an Reisende vermieten, ohne dafür mit Strafen zu rechnen. Diese Strafe wird mit dem neuen Gesetzt direkt auch noch von 50.000 auf bis zu 500.000 Euro angehoben. Ein Verstoß gegen diese Vorgabe wird für Airbnb Hosts dann also so richtig teuer.
Auch für die Durchsetzung der neuen Vorgaben gibt es einen Plan. So soll es ein Formular geben, mit dem man seinen Nachbarn direkt melden kann und die Behörden so auf einen möglichen Verstoß hinweisen kann. Darüber hinaus sollen auch noch 22 Wohnraumschützer eingesetzt werden, die die Durchsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben kontrollieren.
München, Barcelona und Mallorca gehen schon länger gegen übermäßige Vermietung vor
Die Hamburger sind was diese Regelungen angeht sogar eher spät dran. Die Städte München und Barcelona sowie die Urlaubsinsel Mallorca sind schon seit längerem dabei gegen die professionelle Vermietung von Wohnungen über Airbnb vorzugehen. Dabei hat die Stadt München auch Airbnb selbst ins Visier genommen. Das Problem ist bei der Suche nach Zweckentfremdung nämlich, dass Airbnb die Namen der Gastgeber nur bei einer Buchung anzeigt und hier auch ein Vor bzw. Fake-Name ausreicht. Darüber hinaus wird der Ort der Immobilie auch nur ungefähr angezeigt, sodass sich Ordnungshüter hier nur schwer auf die Jagd nach Missbrauch machen können. Mit Bezug auf Datenschutz wehrt sich Airbnb bisher die Daten an die Behörden freizugeben. Mit rechtlicher Begründung kann dies aber nun geschehen, stellt sich Airbnb weiterhin quer, warten 300.000 Euro Bußgeld.
Mallorca folgt in der Sache einem noch härteren Kurs und hat die Vermietung von Privatwohnungen in Palma via Airbnb komplett verboten. Dass man in Deutschland auch einen derart harten Kurs fahren wird, ist allerdings unwahrscheinlich.
Airbnb oder Hotel – was ist besser?
Dass wir hier bei reisetopia keine sonderlich großen Fans von Airbnb sind und eher Hotels bevorzugen zeigen nicht nur die zahlreichen Hotels, die wir Euch in Hamburg bereits vorgestellt haben. Nicht, dass ein Airbnb prinzipiell schlecht ist, aber Hotels, vor allem gute, versprühen irgendwie doch etwas mehr Faszination als Ferienwohnungen. Darüber hinaus hat man in einem Hotel auch einfach Vorteile, die ein Airbnb nur schwer liefern kann. Beispiele sind etwa eine dauerhaft besetzte Rezeption oder ein jederzeit nutzbarer Room-Service. Das Eingreifen der Politik zeigt aber deutlich, dass die günstigen Zimmer und Wohnungen nicht nur positive Folgen haben und offensichtlich stärker reguliert werden müssen. Ganz abgesehen von den Wohnungssuchenden belastet das übermäßige Angebot von Airbnb Wohnungen natürlich auch die Hotel-Industrie enorm. Wer ein Airbnb mietet, geht schließlich nicht in ein Hotel. Schlussendlich muss jeder selbst wissen, was die bessere Wahl ist, aber eine Alternative zu Hotels zu haben, ist in jedem Fall nicht schlecht.
Fazit zu den neuen Airbnb Regelungen in Hamburg
Airbnb und Co. scheinen was den Wohnungsmarkt angeht, wirklich zu einem Problem zu werden. 500.000 Euro Strafe sind sicherlich ein saftige Ansage, die viele bisher verdeckt operierende Vermieter in Gedanken bringen wird, ob eine klassische Vermietung nicht doch der bessere Weg ist.