Die italienische Fluggesellschaft Air Italy stellt mit sofortiger Wirkung den Flugbetrieb ein. Alle Flüge werden eingestellt, die Gesellschaft wird liquidiert. Für Passagiere gibt es allerdings den Umständen entsprechend gute Nachrichten.

Die von Qatar Airways zu 49 Prozent gehaltene italienische Fluggesellschaft Air Italy verabschiedet sich vom Markt. Alle Flugzeuge bleiben mit sofortiger Wirkung am Boden und die Gesellschaft wird liquidiert. Überraschend ist allerdings, dass die Bedingungen für die Umbuchung von Passagieren vergleichsweise großzügig gehalten ist: Alle Passagiere sollen entweder umgebucht werden oder eine vollständige Erstattung erhalten – dies war etwa bei der Pleite von airberlin noch ganz anders.

Flüge werden bis 25. Februar planmäßig durchgeführt

Bis zum 25. Februar 2020 ändert sich für Passagiere von Air Italy erst einmal nicht viel. Die Flüge werden weiterhin durchgeführt, allerdings nicht mehr mit Maschinen von Air Italy, sondern angeblich mit Partner-Fluggesellschaften. Wie genau dies vonstatten gehen soll, ist aktuell allerdings nicht ganz klar. Zudem erscheint fraglich, warum Air Italy die entsprechenden Flüge in diesem Szenario nicht einfach selbst durchführt. Alternativ können Passagiere sich den Flug erstatten lassen und erhalten den gesamten Kaufbetrag zurück. Erstattungen sind via refunds@airitaly.com möglich.

Für Tickets, die nach dem 25. Februar 2020 angeflogen werden, gilt ein Recht auf volle Erstattung, sofern die entsprechenden Tickets direkt bei Air Italy gebucht wurden. Eine Umbuchung wird hier konkret nicht angeboten. Wer allerdings über ein Reisebüro gebucht hat, kann das Ticket nicht nur erstatten, sondern alternativ auch umbuchen lassen. Ob das in der Praxis allerdings funktioniert, lässt sich aktuell noch nicht sagen. In einem eigenen Fall war eine Umbuchung direkt nach der Meldung von Air Italy über den Executive Club nicht möglich. Alle Details zu Umbuchungen und Erstattungen hat Air Italy auch noch einmal auf der eigenen Webseite veröffentlicht.

Qatar Airways scheitert mit der Air Italy-Expansion

Die Pleite von Air Italy ist nicht nur für Passagiere bitter, auch für Qatar Airways ist das gescheiterte Experiment sicherlich eine Lehre. Wie schon zuvor Etihad Airways mit dem Investment in Alitalia hat sich auch Qatar Airways am schwierigen italienischen Markt die Finger verbrannt. Die Airline hat im Jahr 2016 49 Prozent der Anteile an der damals als Meridiana bekannten Fluggesellschaft übernommen und das Geschäftsmodell gravierend verändert. Nachdem sich die Airline lange auf Flüge von Nordamerika zu italienischen Urlaubszielen konzentriert hat, entschied man sich mit der neuen Strategie für einen vollen Fokus auf Mailand-Malpensa als Basis.

Hier bot Air Italy mit insgesamt 10 Maschinen (zusätzlich hat die Airline drei Boeing 737 MAX in der Flotte, die allerdings nicht abheben dürfen) Verbindungen zu weltweiten Zielen an, der Fokus lag dabei auf Urlaubsdestinationen auf der Kurzstrecke sowie einem Mix aus Städte- und Urlaubsdestinationen auf Langstrecken. So flog Air Italy bis zuletzt nach New York sowie Miami, aber genauso etwa auf die Malediven. Ursprünglich hatte die Fluggesellschaft mit der Hilfe von Qatar Airways eine enorme Expansion geplant, zwischenzeitlich waren bis zu zehn Ziele in den USA und 30 Boeing 787 für die Flotte der Airline vorgesehen.

Schon seit Monaten allerdings schrumpft die Airline und hat die großen Pläne begraben – gänzlich überraschend kommt die Liquidierung der Airline entsprechend nicht. Dennoch mag überraschen, dass die stets auf ihren Ruf bedachte Qatar Airways ein solch plötzliches Ende zulässt.

Fazit zur Liquidierung von Air Italy

Air Italy reiht sich in die vielen Airline-Pleiten der letzten Monate und Jahre ein. Wenngleich die Airline vergleichsweise klein war, ist die Pleite auf Grund der großen Investitionen und hochtrabenden Träume sowie der Unterstützung von Qatar Airways doch eine Überraschung. Für die darbende Konkurrentin Alitalia ist die Pleite allerdings sicherlich eine gute Nachricht, denn für die Fluggesellschaft fällt am zweiten wichtigen Hub ein wichtiger Konkurrent weg.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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