Air France hat Berichten zufolge und aufgrund der Forderungen für die Staatshilfe, sich gerade dazu verpflichtet, die CO₂-Emissionen auf allen Inlandsflügen bis 2024 um die Hälfte zu reduzieren.
Die ökologischen Versprechungen von Air France nehmen allmählich Gestalt an. Elisabeth Borne, die Ministerin für den ökologischen und solidarischen Übergang, hat gerade angekündigt, dass die französische Fluggesellschaft ihre CO₂-Emissionen in den nächsten vier Jahren erheblich reduzieren muss. Air France hat bereits Veränderungen innerhalb ihrer Organisation eingeleitet, um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Ein ehrgeiziges Ziel?
Kürzlich hatte Elisabeth Borne angekündigt, dass die Airline die gewährte staatliche Beihilfe in Höhe von sieben Milliarden Euro “nicht ohne das ökologische Engagement der Fluggesellschaft” bekomme. Somit sollte die Airline konkrete Ziele ankündigen. Seit heute wissen wir endlich mehr über das Engagement, von dem der Minister gesprochen hat. Unter anderem hat sich Air France dazu verpflichtet, bis 2024 50 Prozent der CO₂-Emissionen auf allen Inlandsflügen zu reduzieren.
“Als Gegenleistung für das staatlich garantierte Darlehen hat sich Air France verpflichtet, die CO₂-Emissionen auf allen Inlandsflügen bis 2024 um 50 Prozent zu reduzieren, einschließlich einer drastischen Reduzierung auf Strecken, auf denen es eine Bahnalternative in weniger als 2,5 Stunden gibt”, sagte Elisabeth Borne, Ministerin für den Übergang zu Ökologie und Solidarität.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, plant Air France unter anderem den Inlandsflugplan zu reduzieren. Sobald den Passagieren eine Bahnalternative von weniger als 2 Stunden 30 Minuten angeboten wird, muss sich die Fluggesellschaft auf einen Transfer zu einem größeren Drehkreuz beschränken.
Air France-Pilotengewerkschaft sauer über Entscheidung
Am vergangenen Samstag warnte die Pilotengewerkschaft der Air France (SPAF) die Fluggesellschaft vor einer Umstrukturierung ihres internen und Kurzstreckenflugplans.
“Die SPAF wird die Kohärenz der im aktuellen Kontext getroffenen Entscheidungen sicherstellen und sich jeder Zerstückelung oder Verlegung des Air France-Netzes widersetzen”, warnte die Gewerkschaft.
Unter anderem wirft sie Air France vor, den Kontext auszunutzen, um unrentable Inlandsstrecken zu schließen und die Tätigkeit der Air France-Tochtergesellschaft HOP!, die diese Kurzstrecken bedient, zu reduzieren.
Fazit zur Entscheidung von Air France
Im vergangenen Januar verpflichtete sich Air France bereits, alle Emissionen ihrer Inlandsflüge zu kompensieren. Es ist daher fraglich, ob das neue Versprechen der Fluggesellschaft, ihre Emissionen um 50 Prozent zu reduzieren, wirklich so umweltfreundlich ist, wie es erstmal klingt. Denn hier bleibt die Frage: Wird sich die Fluggesellschaft auch dazu verpflichten, die verbleibenden 50 Prozent ihrer Emissionen auszugleichen? Diesbezüglich ist nichts erwähnt worden. Schließlich ist die Kompensation von Emissionen eine zusätzliche Ausgabe – und wir wissen im Moment, dass die Fluggesellschaften “unnötige Ausgaben” wohl erst mal vermeiden wollen.