Im August hat Air France mit Benjamin Smith einen neuen CEO berufen. Seitdem durchläuft die französische Fluggesellschaft einen Erneuerungsprozess, der einige Änderungen beinhaltet. Eine der wichtigsten Aspekte nimmt bei die zukünftige Planung der Langstreckenflotte ein.
In den vergangenen Tagen sind einige neue Details bekannt geworden, die unter anderem den bei Passagieren beliebten Airbus A380 betreffen. In Zukunft soll die Air France A380 Flotte halbiert werden, gleichzeitig findet eine Modernisierung der Kabine in den verbleibenden Superjumbos erst ab 2020 statt. Dies sind zwei schlechte Neuigkeiten für alle, die gerne mit Air France unterwegs sind.
Alte Sitze, hohe Treibstoffkosten und geringe Flexibilität
Die aktuelle Ausstattung der Kabine in den zehn Air France A380 Flugzeugen ist vor allem in der Business Class nicht mehr zeitgemäß. Die Kabine ist in einer 2-2-2 Bestuhlung angeordnet und die Sitze lassen sich nicht zu einem komplett flachen Bett verstellen. Moritz L. hat diese alte Business Class im Airbus A330-200 ausführlich getestet, Stefan von GlobalTraveler liefert Euch in bewegten Bildern einen Einblick in das Produkt im Air France Airbus A380.
Die neue Business Class von Air France ist mit diesem Produkt nicht vergleichbar, hier findet Ihr Sitze in einer 1-2-1 Anordnung. Diese lassen sich natürlich in ein komplett flaches Bett verwandeln. Das neue Kabinenprodukt findet man unter anderem in den Boeing-Maschinen des Types 777 und 787. Ein ausführliches Review dieser Sitze wird Euch Moritz S. im Rahmen seiner Reise nach Vancouver in naher Zukunft liefern.
Auch die anderen Reiseklassen im Air France A380 sind seit der Erstauslieferung des Flugzeuges nicht mit einer neuen Kabinenausstattung versehen worden. Diese liegt bei dem ältesten Modell teilweise schon knapp zehn Jahre zurück. Zwar plant Air France schon länger ihre A380-Flotte auf eine neue Kabine umzurüsten, allerdings wurde der ursprüngliche Termin (2017) immer wieder verschoben. Das neue Management scheint nun jedoch einen ganz anderen Plan mit den Superjumbos zu haben. Dieser ist wohl vor allem dadurch entstanden, dass nicht nur die Kosten der Kabinenumrüstung enorm sind, sondern auch der Treibstoffverbrauch im Vergleich zu der Boeing 777-300ER deutlich höher ist.
Darüber hinaus sind kleinere Maschinen, wie beispielsweise die Boeing 787, deutlich flexibler einsetzbar, da für eine Airbus A380 Strecke eine hohe Nachfrage benötigt wird. Außerdem lassen sich Ausfälle deutlich schwieriger kompensieren.
Flottenhalbierung und Umrüstung ab 2020
Ausgehend von den genannten Gründen hat sich Air France dazu entschlossen, fünf der derzeit zehn A380 Maschinen in den kommenden Jahren sukzessive auszuflotten. Dabei handelt es sich um Flugzeuge, die geleast wurden und dann an ihren Leasinggeber zurückgegeben werden. Die verbleibenden fünf Superjumbos, die Air France gekauft hat, sollen anschließend weiterhin in der aktuellen Bestuhlung fliegen und erst ab 2020 modernisiert werden. Somit möchten wir Euch von einer Business Class Buchung auf einem Air France A380 Flug eher abraten.
Es wird interessant sein, auf welchen Strecken der Air France A380 in Zukunft eingesetzt wird und wie die französische Airline die sehr kleine Teilflotte wirtschaftlich betreiben kann. Des Weiteren stehen durch die Ausflottung vermutlich auch neue Flugzeugbestellungen an. Vermutlich werden die aktuell sehr beliebten Boeing 787 und Airbus A350 in der engeren Auswahl sein. Von beiden Modellen hat die Air France-KLM Group bereits Maschinen, aktuell wird darüber nachgedacht bei beiden Airlines nur je einen Typ anzusiedeln – voraussichtlich Airbus A350 bei Air France und Boeing 787 bei KLM.
Fazit zur Reduzierung der A380-Flotte bei Air France
Während der Airbus A380 bei den Passagieren auf Grund des angenehmen Raumgefühls und der geringen Geräuschkulisse sehr beliebt ist, haben viele Fluggesellschaften inzwischen Probleme das Flugzeug wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben. Mit Air France hat sich nun eine weitere große Airlines dafür entschlossen, in Zukunft auf weniger Superjumbos zu setzen. Diese Entwicklung ist für die Passagiere schade, allerdings bieten auch die neuen Flugzeugtypen wie die Boeing B787 oder der Airbus A350 einen hohen Komfort.