Eine Woche zusätzlich bekamen Interessenten vom zuständigen Handelsgericht, um ihre Angebote für die insolvente französische Airline Aigle Azur abzugeben. Nun entschied eben jenes Gericht allerdings, dass keines der Gebote für die auf Flüge nach Algerien spezialisierte Fluggesellschaft infrage komme.
Bereits am Freitag entschieden die richterlichen Insolvenzverwalter denn auch, dass in der folgenden Samstagnacht das komplette Geschäft der kleinen Fluggesellschaft eingestellt werden müsse.
Angebote und Bieter nicht überzeugend genug
Laut dem mit der Causa Aigle Azur anvertrautem Handelsgericht im französischen Evry, war keines der Angebote der diversen Interessenten in seiner Offerte, oder gar die Bieter selbst, für eine Übernahme der insolventen Fluglinie überzeugend genug. Teilweise wurden Angebote auch kurz vor der Deadline noch zurückgezogen. Dem Gericht fehlte bei einigen Interessenten schlicht eine ausreichende finanzielle Basis, für eine erfolgreiche Übernahme und Weiterführung des Geschäfts von Aigle Azur. Des weiteren hätte auch eine Vielzahl an unzulässigen Angeboten das Handelsgericht letztendlich dazu gezwungen, alle Offerten abzulehnen.
Bereits am 7. September stellte die seit 1946 operierende französische Airline alle Flüge ein, wodurch tausende Passagiere strandeten. Die hauptsächlich zwischen Frankreich und Algerien operierende Fluglinie betrieb eine Flotte von insgesamt elf Flugzeugen. Die ehemaligen Beschäftigten Aigle Azurs sollen dabei nun besondere Unterstützung vom Staat erfahren, um eine rasche Rückkehr auf den Arbeitsmarkt gewährleisten zu können, wie der französische Staatssekretär für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, mitteilte. Betroffen sind insgesamt 1.150 Mitarbeiter, davon 800 allein in Frankreich und 350 Angestellte in Algerien, die für die Fluggesellschaft arbeiteten.
Fazit zur Zerschlagung Aigle Azurs
Die nächste europäische Airline trägt sich nun also in die stetig wachsende Liste der liquidierten Airlines ein: Aigle Azur existiert seit letztem Wochenende nicht mehr. Es erstaunt doch ein wenig, dass scheinbar keines der Angebote in seiner Form, oder die Bieter selbst, das Gericht in irgendeiner Form überzeugen konnten, um Aigle Azur fortleben zu lassen. Dabei soll sich unter den Interessenten unter anderem auch Air France befunden haben. Selbstredend hätte es Aigle Azur allerdings auch wenig gebracht, die Airline einfach nur um ‘jeden Preis’ bestehen zu lassen.