SkyTeam-Mitglied und französischer Flag-Carrier Air France hat jüngst angekündigt, dass man bereits zum 1. Januar 2020 plane, auf Inlandsflügen komplett klimaneutral fliegen zu wollen.
Ähnlich wie es EasyJet bereits vormacht, möchten auch die Franzosen die durch Flüge verursachten Emissionen mithilfe von Umweltprojekten ausgleichen ohne eine freiwillige Beteiligung der Passagiere. Allerdings zunächst nur auf Inlandsflügen.
450 tägliche Flüge künftig klimaneutral unterwegs
Somit ist der Neujahrstag nicht nur der schlichte Beginn eines neuen Jahres, sondern leitet bei Air France eine gänzlich neue Ära ein. Von dem Plan, dass alle inländischen Flüge ab dem 1. Januar komplett klimaneutral unterwegs sein sollen, dürften dabei rund 450 Flüge und etwa 57.000 Passagiere pro Tag ‘betroffen’ sein. Fluggäste die innerhalb Frankreichs mit Air France unterwegs sind, sollen von der Maßnahme finanziell allerdings nichts spüren, jedenfalls plant die Airline keine zusätzliche Gebühr an die Flugticktes der entsprechenden Routen zu knüpfen. Ob die Flugpreise dadurch dennoch im Allgemeinen einen (leichten) Anstieg erfahren, ist bis dato unbekannt.
Air France plant – ähnlich wie der britische Low-Cost-Carrier EasyJet – die durch die inländischen Flüge verursachten CO2-Emissionen mithilfe der französischen Initiative EcoAct auszugleichen. Dabei sollen Umweltschutz-Projekte über die Initiative gefördert werden, die sich auf die Reduzierung von Emissionen fokussiert haben, wie etwa durch Wiederaufforstung und Naturschutz.
Air France-KLM verbessert eigene Ökobilanz deutlich
Es gibt bereits zahlreiche Airlines – wie etwa die Lufthansa –, die Passagieren die Möglichkeit offerieren, die Emissionen ihrer gebuchten Flüge zumeist mithilfe von entsprechenden Online-Portalen auszugleichen um so klimaneutral zu fliegen. Air France ist nun aber eine der wenigen Fluggesellschaften, die das bereits von ‘Haus aus’ übernimmt, ohne das Zutun der Fluggäste, jedoch zunächst ausschließlich auf inländischen Routen. Die Nachrichten passen dabei zu den Plänen von Schwester KLM, die plant mehr und mehr Kurzstreckenflüge durch Züge zu ersetzen, angefangen mit der Strecke zwischen Amsterdam und Brüssel, wo zunächst ein täglicher Flug auf die Schiene wandern soll. Somit ist das Gesamtunternehmen Air France-KLM drauf und dran die eigene Ökobilanz deutlich zu verbessern.
Air France unterhält etliche Inlandsrouten, die ebenfalls von der französischen Staatsbahn SNCF unterhalten werden und im Gesamtpaket bestehend aus Komfort und Reisezeit teilweise dem Flugzeug als deutlich überlegen gelten. Andere Strecken innerhalb Frankreichs sind dagegen deutlich leichter per Flug zu erreichen, da hier eine gescheite Infrastruktur seitens der Bahn schlichtweg fehlt.
Fazit zu den Plänen Air Frances
Air France scheint dem stärker werdenden Trend zu folgen, wonach immer mehr – wenn auch aktuell noch sehr wenige – Airlines den Ausgleich der durch ihre Flugzeuge verursachten Emissionen selbst in die Hand nehmen. Mit den (auch hierzulande) stark in der Kritik stehenden Inlandsflügen, gehen die Franzosen einen ersten beachtlichen Schritt, um der eigenen Ökobilanz einen merklichen Schub zu verpassen. Klar ist aber auch, dass ein ‘schlichter’ Ausgleich der Schadstoffe künftig nicht reichen kann, zu begrüßen ist es aber allemal.