Der russische Flag-Carrier Aeroflot hat vor Kurzem seinen ersten Airbus A350-900 erhalten, von denen das SkyTeam-Mitglied insgesamt 14 Stück beim europäischen Flugzeugbauer bestellt hat. Die Gesamtbestellung soll bis 2023 abgeschlossen sein.
Bereits letzten Dezember wurde bekannt, dass Aeroflot mit der Einflottung des ersten A350 auch eine neue Business Class präsentieren würde. Und diese ist mehr als beeindruckend. Zunächst soll der Airbus dabei auf einer durchaus interessanten Route zum Einsatz kommen.
Vom angewinkelten Business Class-Sitz zur eigenen Suite
Die neue Business Class von Aeroflot kommt in einer 1-2-1-Konfiguration im Airbus A350 daher. Ein deutliches Upgrade gegenüber den bisherigen Langstreckenflugzeugen von Aeroflot, die lediglich Business Class-Produkte in 2-2-2-Konfigurationen bieten.
So lassen sich beispielsweise in den in die Jahre gekommenen Airbus A330 der Airline die aktuell verbauten Business Class-Sitze nicht in komplett flache Betten verstellen. Die bereits 2007 bestellten 14 A350 sollen die A330 dabei nach und nach ablösen. Dabei sind die A350-900 nicht nur deutlich effizienter als ihre älteren Brüder, sondern auch mit einem hochmodernen und exklusiven Business Clas-Produkt ausgestattet sein, wie Aeroflot bereits Ende letzten Jahrs anhand von Bildern verdeutlichte.
So handelt es sich beim neusten Bordprodukt in der höchsten Reiseklasse des russischen Flag-Carriers um richtige Suiten, die über verschließbare Türen und jeweils einem direkten Zugang zum Gang verfügen. Das neue Produkt erinnert dabei etwa an die beliebten QSuites von Qatar Airways, oder auch an die neuen Club Suites von British Airways. Am nächsten kommen die neuen Aeroflot Business Class-Suiten aber wohl den ebenfalls noch recht neuen Delta One Suites. Insgesamt verbaut Aeroflot 28 Sitze in der Business Class des A350.
Darüber hinaus wird es an Bord des Airbus eine Selbstbedienungsbar geben, wo sich Passagiere mit kleinen Snacks und diversen Getränke versorgen können. Auch das gibt es so oder so ähnlich bei anderen renommierten Airlines bereits.
Premium Economy und Economy Class wurden überarbeitet
Doch nicht nur bei der Business Class wird es sich um ein gänzlich neues Produkt handeln: Auch die Premium Economy und die normale Economy Class wurden teilweise gründlich überarbeitet.
Die Premium Economy wird in einer 2-4-2-Konfiguration, mit insgesamt 24 Sitzplätzen, an Bord des A350 verbaut.
Die normale Economy Class kommt dagegen in einer für diesen Flugzeugtyp typischen 3-3-3-Konfiguration daher.
Erstes Kennenlernen nach Dubai
Zunächst möchte die Airline ihren neusten Flottenzuwachs auf einer nicht ganz so langen Strecke testen. Dafür wird der Airbus als erstes auf der Route zwischen Moskau und Dubai eingesetzt. Der gut fünf Stunden dauernde Flug dient den Crews vor allem dafür, erst einmal Erfahrungen mit dem neuen Flugzeug zu sammeln. Danach wird der A350-900 im ‘richtigen’ Linienverkehr eingesetzt und zwar zu folgenden Zielen:
- London
- New York
- Peking
- Seoul
- Miami
Selbstredend sind diese Routen nicht in Stein gemeißelt und können sich ganz nach dem Ermessen der Fluggesellschaft – aber aktuell besonders wegen der anhaltenden Corona-Krise – auch wieder ändern. Wer also plant im A350 von Aeroflot auf einer dieser Strecken zu fliegen, sollte sich bei Buchung zuvor genau die Seatmap und das angegebene Flugzeug anschauen. Aber selbst das ist letztlich keine Garantie für den neusten Jet der Russen.
Fazit zum A350 von Aeroflot
Mit der bereits zuvor präsentierten Business Class, die Aeroflot in ihre Airbus A350 verbauen wird, dürfte die Airline sicherlich nicht wenige erstaunt zurückgelassen haben. Bereits bei Bekanntwerden der 1-2-1-Konfiguration war zwar klar, dass es sich um ein modernes Produkt handeln müsste, aber gar richtige Suiten, haben wohl die wenigstens erwartet. Aeroflot gilt gemeinhin als eine solide und gute Airline und wird doch häufig sehr unterschätzt. Mit den A350 kann die Airline einmal mehr ihre eigentliche Qualität unter Beweis stellen.
