Für umgerechnet nur knapp 10.000 Euro steht Sloweniens größte Fluggesellschaft zum insgesamt dritten Mal erneut zum Verkauf.
Zuerst hatte das US-amerikanische Fachmagazin Simple Flying berichtet. Demnach verlangten zuständige Verwalter in diesem dritten Anlauf nur noch ein Zehntel des ursprünglichen Verkaufspreises. Den Verhandlungen vorausgegangen waren der Verkauf des Air Operator Certificates (AOC) und der Airline-eigenen Flugschule. Ein Überblick.
Verkaufspreis auf ein Zehntel gesunken
Der Konkursverwalter der ehemaligen nationalen slowenischen Fluggesellschaft Adria Airways hat erneut eine Ausschreibung für den Markennamen der Airline veröffentlicht. Das berichten internationale Fachmedien übereinstimmend. Der ursprüngliche Kaufpreis sei verglichen mit dem letzten Versuch allerdings massiv gesunken: Mit umgerechnet nunmehr 10.000 Euro betrage der aktuell ausgeschriebene Kostenvorschlag der insolventen Marke lediglich ein Zehntel des ursprünglich angedachten Betrages. Zuvor waren bereits zwei verschiedene Verkaufsversuche gescheitert.
Insgesamt drei verschiedene Logos enthalte das Gesamtpaket, welches ein potenzieller Käufer zu oben erwähntem Betrag erwerben könne – und eine ganze Menge verschiedener Links zu den diversen Internetseiten der Marke (adria.si, flyadria.si, adria-airways.si, afs.si, adria-airways.com, adria.ba, adria.mk und adriaairways.me). Zwei vorherige (und offensichtlich gescheiterte) Verkaufsversuche hatten den Gesamtbetrag der Airline-Marke zuerst auf umgerechnet knapp 100.000 Euro und anschließend auf 50.000 Euro festgesetzt. Laut Angaben des zuständigen Konkursverwalters der Fluggesellschaft, Janez Pustatičnik, hätten potenzielle Käufer nun neuerliches Interesse an dem Airline-Paket geäußert.
Neue Nationalfluggesellschaft Sloweniens in Planung
Zuvor waren das Luftfahrtbetreiberzeugnis (AOC) und die Airline-eigene Flugschule bereits erfolgreich verkauft worden. Letztere wurde von den zuständigen Verwaltern für knapp 7.500 Euro an das Institut für Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte übergeben, das den Kauf nach Medienberichten in Kooperation mit einem chinesischen Partner tätigte. Laut Angaben des Leiters des oben beschriebenen Institutes solle die Flugschule in den kommenden Jahren zur weltweit größten ausgebaut werden.
Nachdem sich die ohnehin angeschlagene slowenische Luftfahrtindustrie in diesem Jahr zusätzlich mit den dramatischen Auswirkungen der globalen Covid-19-Pandemie konfrontiert gesehen hatte, befindet sich die slowenische Regierung in den ersten Planungsphasen für eine neue nationale Fluggesellschaft. Das Projekt soll nach übereinstimmenden Medienberichten zusammen mit einem privaten Partner im Rahmen eines Covid-Hilfspakets und mit Unterstützung von EU-Hilfsgeldern gestartet werden. Die slowenische Regierung habe in diesem Zuge bereits 70 Millionen Euro für die Gründung der neuen Fluggesellschaft vorgesehen.
Fazit zum Verkaufsangebot der Adria Airways
Der Konkursverwalter der ehemaligen nationalen slowenischen Fluggesellschaft Adria Airways hat erneut eine Ausschreibung für den Markennamen der Airline veröffentlicht und bietet mit einem Gesamtpreis von knapp 10.000 Euro nurmehr ein Zehntel des ursprünglichen Verkaufspreises an. In Slowenien plant man außerdem bereits den Start einer neuen Nationalfluggesellschaft, die aus Covid- und EU-Hilfsgeldern sowie Regierungsbeiträgen finanziert werden soll. Ob der insgesamt dritte Verkaufsversuch der insolventen Airline nun in Krisenzeiten erfolgreich sein kann, werden die kommenden Wochen zeigen.