Das 9-Euro-Ticket sprengt auch nach dem unheilvollen Pfingstwochenende, welches von überfüllten Zügen geprägt war, die Kapazitäten.

Der öffentliche Personennahverkehr wird so gut genutzt wie schon seit Langem nicht mehr, dahingehend ist das 9-Euro-Ticket ein Erfolg. Doch die negativen Prognosen bezüglich der Auslastung der Züge und der zu niedrigen Frequenz dieser bewahrheiten sich auch nach dem Pfingstwochenende weiterhin, wie das rnd berichtet. Wo es aktuell dazu kommen kann, dass Ihr wieder aussteigen müsst und worauf man aktuell lieber verzichten sollte, zeigen wir Euch im Folgenden.

Weitestgehend reguläres Verkehrsaufkommen

Die Deutsche Bahn berichtet aktuell am zweiten Wochenende des Gültigkeitszeitraumes des 9-Euro-Tickets davon, dass es ein weitestgehend reguläres Verkehrsaufkommen gebe. Während dies zwar womöglich im Vergleich zum vorangegangenen Wochenende, welches den Bahnbetrieben einen ersten Härtetest bescherte, durchaus der Fall sein mag, bleibt die Frage, was denn regulär für die Bahn bedeutet. Mehrere Erfahrungsberichte sprechen aktuell gegen eine reguläre Auslastung, auch wenn sie sich in ihrer Intensität der Überlastung deutlich unterscheiden.

Die Verkehrsverbunde waren nicht auf den hohen Andrang vorbereitet.

Laut einem Sprecher der Deutschen Bahn laufe der Bahnverkehr aktuell stabil, was zwar bedeutet, dass die meisten Züge überhaupt erst einmal abfahren können, was im Vergleich zu Moritz’ Erfahrungen am vergangenen Pfingstwochenende keine Selbstverständlichkeit ist, jedoch noch lange nicht, dass jeder einen Sitzplatz bekommt und man nicht mit lauter Fremden im Gang kuscheln muss. Vor allem auf den touristischen Strecken kommt es immer wieder zu Unregelmäßigkeiten, die den regulären Betrieb massiv einschränken.

Vor allem touristische Strecken deutlich überlastet

Die Strecken zu touristischen Zielen, die bereits vor der Einführung des stark vergünstigten ÖPNV-Tickets gut ausgelastet waren, sind auch weiterhin von einer Nachfrage, die sie schlichtweg nicht erfüllen können, betroffen. Obwohl über Sonderzüge und erhöhte Frequenzen nachgedacht wird, um diese zu kompensieren, kommt es immer wieder wie an diesem Wochenende auf der Strecke von Berlin an die Ostsee vor, dass Fahrgäste zum Verlassen des überlasteten Zuges aufgefordert werden müssen und sich Züge deshalb massiv verspäten oder ihren Startbahnhof erst gar nicht verlassen.

Vor allem auf touristischen Strecken macht sich das 9-Euro-Ticket deutlich bemerkbar.

Zusätzlich zu den Baustellen und Reparaturarbeiten auf der beispielhaften Route von der Bundeshauptstadt an die Ostsee ist nun ein weiteres Phänomen, welches sich besonders durch das 9-Euro-Ticket hervortat, den Bahnbetreibern ein Dorn im Auge: Die Fahrradmitnahme.

Da generell nur eine bestimmte Anzahl an Stellplätzen für Fahrräder verfügbar ist und diese durch die exponentiell gestiegene Anzahl an Fahrgästen nicht mehr ausreichen, da generell schon Menschen teilweise nicht mehr im Zug untergebracht werden können, raten derzeit viele Verkehrsverbunde sowie die Deutsche Bahn, so verlockend es auch klingen mag, einen neuen Ort mit dem persönlichen Drahtesel zu erkunden, von einer Fahrradmitnahme entschieden ab. Wer trotzdem darauf besteht, sein Zweirad mitzunehmen, hat eine potenziell noch größere Chance als jene, die ohnehin schon besteht, auf Strecken, die touristisch sehr beliebt sind, nicht mitgenommen zu werden.

Fazit zum zweiten 9-Euro-Ticket-Wochenende für den ÖPNV

Auch wenn die stark vergünstigte Fahrkarte dafür sorgt, das zumindest kurzfristig mehr Menschen den öffentlichen Personennahverkehr in Anspruch nehmen, bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Situation bei ÖPNV-Skeptikern dafür sorgen wird, längerfristig eine persönliche Verkehrswende zu vollziehen. Auch am zweiten Wochenende flacht das Fahrgastaufkommen nicht wie erwartet ab und viele Strecken operieren teils massiv überlastet an oder gar über ihren Kapazitätsgrenzen.

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Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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