Der Flugverkehr in Deutschland war Anfang 2023 massiv eingeschränkt. Knapp jeder dritte Passagier war von Verspätungen betroffen.

Streiks, technische Probleme und Personalmangel – alles Faktoren, die großen Einfluss auf den Flugverkehr haben. Die Zahl der Flugverspätungen in Deutschland ist stark angestiegen. Im ersten Quartal 2023 starteten rund 30 Prozent der Flüge zu spät zum Reiseziel. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland nimmt Bezug auf die Analyse des Fluggastrechteportals Airhelp und vergleicht die diesjährigen Zahlen mit denen von 2022.

Jeder dritte Passagier betroffen

Jeder dritte Passagier war schon in diesem Jahr von Flugverspätungen betroffen. Seit Beginn des Jahres müssen sich Flugreisende immer wieder auf Streiks oder andere Probleme einstellen. Die daraus resultierenden Einschränkungen bleiben natürlich nicht unbemerkt. Von 15 Millionen Passagieren waren 5 Millionen von Verspätungen betroffen. Während im ersten Quartal von 2022 nur 17 Prozent der Reisenden auf ihren Flieger warten mussten, waren es in diesem Jahr rund 30 Prozent.

Am stärksten betroffen war der Flughafen Frankfurt am Main. Hier sind knapp 39 Prozent der Passagiere betroffen gewesen. Auch am Flughafen in Hannover kam es 2023 bereits zu einigen Verspätungen, was den Airport hier auf den zweiten Platz bringt. Ungefähr 80.000 Reisende – knapp 30 Prozent – starteten ihre Reise verspätet. Im letzten Jahr waren es nur 19 Prozent. Der Hauptstadtflughafen BER folgt dem zweiten Platz dicht. Rund 28 Prozent der Gäste mussten hier eine Verspätung in Kauf nehmen. Am Berliner Airport sehen wir die größte Differenz im Vergleich zum letzten Jahr. Die Zahl der Verspätungen hat sich hier fast verdoppelt.

Die hohe Zahl der Verspätungen lässt Zweifel aufkommen für einen einwandfreien Ablauf im Sommer.

Obwohl im untersuchten Zeitraum 2023 nur etwa eine Million Passagiere mehr geflogen sind als 2022, waren erheblich mehr verspätet. Vor allem der andauernde Arbeitskampf hatte einen starken Einfluss auf die zahlreichen Verspätungen.

Juán Navas, Airhelp

Airhelp stellt eine Prognose für den Sommer und sieht die Ausdehnung der Flugverspätungen. Denn obwohl Lufthansa bereits Pläne zur Pünktlichkeit geäußert hat und Maßnahmen helfen sollen, das Chaos zu vermeiden, rechnet man mit ähnlich chaotischen Abläufen, wie sie im letzten Jahr der Fall waren.

Verspätungen in ganz Europa

Nicht nur in Deutschland ist die Bilanz schlecht. In ganz Europa ist die Zahl der Flugverspätungen gestiegen. Großbritannien ist europaweit das Land mit den meisten Flugverspätungen. Hier hoben sechs Millionen Menschen mit Verspätungen ab. Auch der Flughafen in der Türkei verzeichnete Wartezeiten und zeigt eine halbe Million mehr Verspätungen als in Deutschland. Die beste Bilanz sehen wir an Flughäfen im Südosten Europas. Im Kosovo gab es mit 16 Prozent die wenigsten Flugverspätungen und auch Zypern und Griechenland schneiden mit 17 und 18 Prozent nicht ganz so schlecht ab.

Mehr Passagiere mit Entschädigungsanspruch

Wenn die Zahl der Flugverspätungen steigt, erhöht sich auch die Anzahl an Reisenden mit Anspruch auf Entschädigung. Während im ersten Quartal 2022 europaweit nur etwa 1,8 Millionen Passagiere ihren Anspruch wahrgenommen haben, sind es im gleichen Zeitraum 2023 schon 3,4 Millionen. Anspruch auf eine Entschädigungszahlung haben Passagiere dann, wenn ihr Flug mehr als drei Stunden Verspätung hat oder innerhalb von zwei Wochen vor Abflug gestrichen wird. Die Höhe der Entschädigung ist von der Flugdistanz abhängig. Bei außergewöhnlichen Umständen allerdings, entfällt der Anspruch auf Entschädigung. Denn dann ist die Airline nicht verantwortlich. Wir zeigen Euch, welche Fluggastrechte in solchen Umständen gelten:

Fazit zu der hohen Anzahl an Flugverspätungen

Einige Faktoren hatten starken Einfluss auf den Flugverkehr und führten im ersten Quartal zu vielen Flugverspätungen in Deutschland. 30 Prozent aller Flüge starteten hierzulande verspätet. Doch Deutschland steht nicht alleine da, europaweit ist die Bilanz schlecht. Das gibt wenig Hoffnungen für einen chaosfreien Sommer.

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Autor

Schon als Kind ist Livia viel gereist und war immer gerne unterwegs. Städtetrips oder ein Urlaub am Strand, beides wird durch ihre Begeisterung und Neugier für neue Orte und Kulturen zu etwas ganz Besonderem. Livias ganz persönliches Highlight war ihr Auslandsjahr auf Island im letzten Jahr. Nun freut sie sich das Schreiben und die Freude übers Reisen hier bei reisetopia zusammenzubringen.

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