Antigua ist die mitunter schönste Stadt im mittelamerikanischen Guatemala und bietet einige tolle Sehenswürdigkeiten. Das wohl größte Highlight in Antigua ist aber die Vulkanlandschaft rund um die Stadt. Wie auch Ihr in Antigua einen Vulkan erklimmen, was Euch dort erwartet und warum es die Erfahrung auf jeden Fall wert ist, zeige ich Euch in diesem Bericht!

Wie sieht die Vulkanlandschaft rund um Antigua aus?

Mittelamerika ist was Vulkane angeht generell sehr aktiv. Insgesamt gibt es 33 Vulkane in Guatemala, die dadurch zustande kommen, dass das Land im Grenzbereich von drei tektonischen Platten liegt. So entstanden die zahlreichen Vulkane und auch Guatemalas Gefährdung für Erdbeben.

Antigua ist in diesem Zusammenhang besonders zu erwähnen, denn die Stadt liegt inmitten von drei Vulkanen, die man von der Stadt sogar direkt sehen kann:

  • Agua (inaktiv seit dem 16. Jahrhundert)
  • Acatenango (aktiv, letzter Ausbruch 1972)
  • Fuego (extrem aktiv, letzter Ausbruch 2018)

Während die ersten beiden nicht aktiv sind oder lange keine Eruption mehr hatten, spuckt Fuego mehr oder weniger konstant Feuer, was sich auch von der Stadt aus durch sichtbare Rauchwolken beobachten lässt. Die Vulkane sind allesamt Teil der mittelamerikanischen Kette von Vulkanen, die als Ring of Fire bekannt sind. Vor allem Fuego ist durch seine Aktivität eigentlich dauerhaft eine Bedrohung für Stadt, da sich der Vulkan nur 20 Kilometer von der Stadt entfernt befindet und immer wieder mit starken Ausbrüchen für Lavaströme und Aschewolken sorgt. Zuletzt wurden im November 2018 mehrere Tausend Menschen aus Antigua evakuiert, als der Vulkan ausbrach.

Vulkane in Guatemala hautnah erleben

Von Antigua aus lassen sich verschiedene Vulkan-Touren buchen, auf denen sich teilweise auch noch aktive Vulkane besteigen lassen. Man muss hier aber je nach Tour etwas Zeit mit bringen, denn die meisten der Touren dauern einen ganzen Tag. Generell werden Ausflüge zu mehreren Vulkanen rund um Antigua angeboten. Außer dem sehr aktiven Fuego lässt sich jeder der Vulkane live erleben. Wenn man Glück hat und Acatenango besteigt, kann man einen Ausbruch des Nachbarvulkans live erleben.

Ich habe mich bei meinem Besuch für eine Nachmittagstour entschieden, bei der man zuerst mit einem Bus etwa eineinhalb Stunden in Richtung des Vulkans Pacaya ging. Möchtet Ihr Agua oder Acatenango besteigen, solltet Ihr einen ganzen Tag oder sogar zwei Tage einplanen, einige der Touren beinhalten auch eine Übernachtung auf einem der Vulkane.

Rauchwolken über dem aktiven Vulkan Fuego in Antigua

Auf die Frage, ob die Touren sicher sind oder ob man sich Sorgen machen sollte, kann ich so recht keine Antwort geben. Wie Ihr gleich lesen werdet, ist die Absicherung bei einer solchen Tour eher dürftig, man muss sich also in der Regel voll auf seinen Guide verlassen. Auf jeden Fall sollte man neben körperlicher Fitness ein wenig Abenteuerlust mitbringen, schließlich besteigt man bei einigen Touren einen aktiven Vulkan, komplett risikofrei ist das nicht. Zuletzt handelt es sich natürlich auch um Mittelamerika, sodass ich Zweifel daran habe, ob hier umfassende Regulatorien prüfen, was genau an Touren angeboten wird. Allerdings werden die Touren seit mehreren Jahren angeboten und die Guide sind in der Regel sehr erfahren und verbringen Ihr halbes Leben auf einem Vulkan, sodass man entsprechendes Vertrauen haben sollte.

Obwohl ich meine Tour vor Ort gebucht habe, würde ich Euch auf jeden Fall empfehlen einen Online-Dienst wie GetYourGuide zu nutzen, um auf Bewertungen setzen zu können und aus einer großen Auswahl von Anbietern wählen zu können. Auch die Tour, die ich gemacht habe, könnt Ihr dort schnell und einfach buchen.

Ein Nachmittag auf dem Vulkan Pacaya

Meine Tour auf den Vulkan Pacaya habe ich in einem der lokalen Touristikshops gebucht. Am Vormittag habe ich das Ticket für unglaublich günstige 10 Euro besorgt und wurde dann nachmittags mit einem kleinen Bus abgeholt. Dieser fuhr uns in ein etwa eineinhalb Stunden entferntes Dorf, von wo aus der Aufstieg beginnen sollte.

Dort wurden wir bereits von unserem Tour-Guide erwartet, der gemeinsam mit der Gruppe die Tickets für den Nationalpark ausstellte (Achtung, hierbei unbedingt Bargeld mitbringen) und anschließend den etwa 45 minütigen Aufstieg mit uns bestritt. Dieser ist nicht ganz ohne, sodass man schon eine gewisse körperliche Fitness mitbringen sollte. Wer schlapp macht, kann allerdings auch eines der Pferde nutzen, die uns dauerhaft begleiteten und gegen Aufpreis genutzt werden konnten.

Leider war bei meinem Besuch derartig schlechtes Wetter, dass die gesamte Szenerie von Nebel bedeckt war. Dennoch ist der Aufstieg eine tolle Erfahrung, vor allem weil man klar bemerkt, wie sich die Landschaft stetig verändert. Auch hatte der Nebel etwas mystisches und war somit nicht nur negativ!

Oben angekommen stellen wir dann ernüchtert, aber auch etwas belustigt fest, dass man vom Vulkan wirklich so gut wie nichts sehen konnte. Besonders lustig ist das Schild, auf dem der Vulkan abgebildet ist. Direkt dahinter sollte man ein Panorama auf den Krater haben – jedenfalls wenn das Wetter mitspielt.

Ausblick auf den Vulkan – oder auch nicht

Allerdings war das Programm hier noch nicht vorbei, denn nun ging es etwas bergab in die wirkliche Mitte der Vulkanlandschaft. In einer Wüste aus Vulkanstein konnten wir uns für etwa eine halbe Stunde frei bewegen und die Umgebung erkunden, was wirklich cool war.

Schlussendlich grub der Guide ein kleine Kuhle aus und zeigte uns die Hitze, die nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche herrscht. Wir konnten nun an Stöcken befestigte Marshmallows grillen und anschließend essen. Einen vulkangegrillten Marshmallow zu essen ist auch nicht gerade alltäglich!

Schlussendlich begann dann der Abstieg, der allerdings auf einem anderen Weg erfolgte als der Aufstieg, sodass wir am Ende eine kleine Runde über den Vulkan vollendet hatten. An einem Parkplatz wartete dann auch schon der Bus, der uns wieder zurück nach Antigua zum Hotel brachte. Alles in allem dauerte die Tour sechs Stunden, was ich als sehr angenehme Zeit empfand. Leider hatte ich nicht genügend Zeit für die Vulkantour eingeplant, sodass es leider nicht möglich war eine Tagestour zu buchen, die dann eventuell auch etwas mehr Lava beinhaltet hätte.

Fazit zum Erlebnis Vulkane in Guatemala

Nicht an vielen Plätzen kann man Vulkane so unkompliziert und direkt erleben, wie in Guatemala. Obwohl ich beim nächsten Mal wohl eine längere Tour auf einem anderen Vulkan wählen würde, kann ich jedem von Euch nur empfehlen bei einem Besuch in Antigua eine Vulkantour zu buchen!

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Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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