In Kairo verbrachten wir einen eher ungewöhnlichen Heiligabend, der zwar keine weihnachtliche Vorfreude versprühte, jedoch kulturell einiges zu bieten hatte.

Die ägyptische Hauptstadt hat einige interessante Highlights zu bieten, die ich Euch im heutigen Teil des Tripreports vorstellen möchte. Da Kairo jedoch recht weitläufig ist, muss man beim Sightseeing viel Geduld mit sich bringen, da es eine wirkliche Ewigkeit dauert von A nach B zu kommen.

Dieses Review ist Teil des Tripreports ‘Weihnachten in Ägypten’. Alle weiteren Teile sowie die Einführung zu dem Report findet Ihr in diesem Post!

Das bunte Treiben im Straßenverkehr zu beobachten ist jedoch in einigen kleinen Gassen tatsächlich sehr spannend. Das abschließende Highlight war der Besuch der Pyramiden von Gizeh!

Kairo ganz christlich – das koptische Viertel

Das koptische Viertel liegt im alten Kairo und ist durch Sicherheitszäune von der Allgemeinheit abgetrennt. Das Viertel umfasst die Festung Babylon, das Koptische Museum, die Hängende Kirche sowie die St. Georg’s Kirche. Um das koptische Museum zu besichtigen, muss man einen kleinen Eintrittspreis entrichten und sich einer weiteren Sicherheitskontrolle unterziehen. Innerhalb des Museums waren wir gefühlt die einzigen Besucher und wurden auf Tritt und Schritt verfolgt. Das Museum beinhaltet zahlreiche koptische Kunstgegenstände und führt durch die ägyptische Geschichte des Christentums.

Cairo Fortress of Babylon
Babylon Festung
Cairo Monastery Church of Saint George
St. Georg’s Kirche

Die Hängende Kirche ist eine der ältesten in Ägypten. Der Name geht auf den Standort oberhalb der Babylon Festung zurück, jedoch ist dies nicht mehr so gut zu erkennen. Heutzutage ist die Kirche über Treppen zu betreten. Von innen wirkte die Kirche jedoch eher bedrückend auf Grund des dominierenden dunklen Holzes. Einen Besuch ist sie dennoch wert.

Kairo überblicken – die Zitadelle und der Blick auf die Pyramiden

Die Zitadelle liegt auf einem Hügel und bietet somit einen optimalen Blick über Kairo. Vorausgesetzt der Smog liegt nicht vollends auf der Stadt. Wir hatten Glück und konnten in weiter Ferne die Pyramiden erhaschen. Die Zitadelle war einst eine Islamische Festung.

In der heutigen Zeit befinden sich hier einige Museen sowie die Muhammed Ali Moschee. Die Moschee befindet sich auf dem Grund der Zitadelle und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. Architektonisch erinnert sie an die berühmte blaue Moschee in Istanbul.

Kairos buntes Treiben – Souq und Moschee im Zentrum

Zum Abschluss des ersten Tages versuchten wir von der Zitadelle zur Al-Azhaar Mosche zu fahren. Trotz der eigentlich kurzen Distanz, befanden wir uns über eine Stunde lang im Auto. Bei dem bunten Treiben in den engen Gassen war absolut kein Durchkommen. Ägypter bugsierten Unmassen an Waren auf kleinen Wägelchen durch die vollen Straßen und Händler versuchten am Straßenrand ihr Glück. Auch wir schickten irgendwann Moritz mitten im Verkehrschaos raus, um ein paar Fladenbrotähnliche Brote zu kaufen.

Als wir dann endlich an der Moschee ankamen, war die Sonne bereits untergegangen und es wurde zum Gebet aufgerufen. Daher konnten wir die Al-Azhaar Moschee leider nur von außen sehen. Von dort aus machten wir noch einen kleinen Abstecher in den naheliegenden Souq auf dem zahlreiche, handgemachte Dinge verkauft wurden.

Auf den Spuren der Vergangenheit in Kairo – das Ägyptische Museum und der Tahrir Platz

Der Tahrir Platz ist sicherlich den meisten von Euch bekannt. Das liegt alles weniger an seiner langen Historie, sondern eher an der Revolution in Ägypten vor einigen Jahren. Doch auch heute ist der Platz noch sehenswert. Direkt am Tahrir Platz liegt zudem das Ägyptische Museum, das als eines der interessanten Museen weltweit gilt.

Egyptian Museum Cairo

So ganz nachvollziehen kann ich das allerdings nicht. Das Museum bietet zwar einen sehr interessanten Einblick in die Vergangenheit und zeigt einige der wertvollsten Stücke aus der Zeit der Pharaonen, ist ansonsten aber in keinem guten Zustand und nicht mit modernen Museen vergleichbar.

Ein Besuch lohnt dennoch, unter anderem wegen den Mumien (Fotos verboten) und weltbekannten Exponaten wie der Anubis Maske (Fotos ebenfalls verboten).

Alte Architektur in Kairo – die Pyramiden von Gizeh und die Sphinx

Die Pyramiden waren zweifelsfrei das wirkliche Highlight unserer Ägypten Reise. Das Areal um die Pyramiden ist knapp fünfzehn Kilometer von Kairos Zentrum entfernt und umfasst sechs Pyramiden sowie die Sphinx. Am Eingang (Zahlung ausschließlich mit Bargeld) kann man zusätzlich zum normalen Eintritt, ein Ticket für den Besuch einer Pyramide kaufen. Wir entschieden uns die kleinste der drei Hauptpyramiden, Mykerinos, zu besichtigen, da laut anderen Erfahrungsberichten keine wirklichen Unterschiede zwischen den Pyramiden bestehen, da alle innen leer sind.

Der Besuch ist nicht ganz ohne, da man eine steile Leiter runterklettern muss und sich ständig den Kopf stößt. Außerdem ist es unten sehr schwül. Womit man in Kairo und insbesondere bei den Pyramiden rechnen muss, sind die nervigen Verkäufer. Die Kameltreiber folgen einem leider unaufhörlich sobald man einmal einen kleinen Funken Interesse gezeigt hat. Die Sphinx ist im Vergleich zu den Pyramiden sehr klein, bietet jedoch ein nettes Fotomotiv.

Kairo kompakt – mein Fazit

Kairo ist bunt, voll, laut und dreckig. Zweifelsfrei war unser Besuch in der Stadt sehr anstrengend, da wir ständig im Stau standen und als Touristen häufig angesprochen wurden. Wir hatten es uns allerdings wirklich schlimmer vorgestellt und da es zurzeit kaum Touristen gibt, waren die Sehenswürdigkeiten überhaupt nicht überlaufen, was eine angenehme Abwechslung zu europäischen Städten darstellt. Architektonisch und historisch hat Kairo einiges zu bieten, ist jedoch aber an vielen Stellen heruntergekommen und verarmt.

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Autorin

Anna ist Feuer und Flamme für das Reisen. Um Euch bei Eurer Reiseplanung zu unterstützen, teilt sie mit Euch alle wichtigen Infos zu Einreisebestimmungen sowie generelle Basics zum Thema Reisen.

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