Was wird in der Luftfahrt als Ratte bezeichnet oder warum heißt der Flughafen in Los Angeles eigentlich LAX? Teste dein Wissen im reisetopia A-Z der Luftfahrtbranche, um beim nächsten Vielflieger Stammtisch mit neuem Wissen prahlen zu können!

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Zukünftig werden wir euch neben den herkömmlichen Deals und Reviews vermehrt mit spannendem Hintergrundwissen der Luftbranche versorgen.

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Luftfahrtwissen von A-F

AOC: Nur wenn eine Airline über ein Air Operator’s Certificate (AOC) verfügt, darf diese auch den Flugbetrieb aufnehmen. In der EU ist das AOC ist ein Zeugnis, welches bescheinigt, dass die Airline über die fachliche und organisatorische Eignung verfügt, die hohen Anforderungen an die Luftfahrt jederzeit zu gewährleisten. Laut den EASA-Richtlinien muss das AOC an Bord jedes Flugzeuges mitgeführt werden.

Bobby: Spitzname der Boeing 737.

Checklist: Im Cockpit arbeiten Piloten mit verschiedenen Checklisten. Die Checklisten stellen sicher, dass Piloten während ihrer Routine im Cockpit wichtige Aktionen und Maßnahmen in richtiger Reihenfolge durchführen. Dies erhöht die Flugsicherheit. Grundsätzlich wird zwischen normalen und abnormalen Checklisten unterschieden. Normale Checklisten, zum Beispiel die Final Checklist kurz vor der Landung, werden dabei immer verwendet. In technischen Problem- und Notsituationen können die Piloten auf abnormale Checklisten, wie zum Beispiel die Engine Failure Checklist (Triebwerksschaden) in ihrem Handbuch (QRH) zurückgreifen.

Tower Sonnenaufgang Flughafen

Deadhead: Als Deadhead wird ein Crewmitglied bezeichnet, das von oder zu einem Einsatzort als Passagier mitfliegt, um dort eingesetzt zu werden. Durch die einzuhaltenden Ruhezeiten für die Crew oder durch Krankheitsfälle kann es in der Luftfahrt manchmal vorkommen, dass Flugbegleiter/Iinnen oder Piloten zu einem anderen Ort „proceeden” müssen, um von dort ihren Dienst zu starten. „Dead“ im Sinne von leer, tot oder still meint, dass das Crewmitglied während des Fluges einen Sitzplatz beansprucht und die Airline diesen nicht an zahlungswillige Passagiere verkaufen kann. Daher werden Deadhead-Flüge möglichst vermieden.

EASA: European Aviation Safety Agency. Europäische Agentur für Flugsicherheit. Die EASA erteilt unter anderem die bereits erwähnten AOC’s und stellt darüber hinaus sicher, dass die europäische Flugsicherung über ein einheitliches Niveau verfügt.

F/O: First Officer. Auch Co-Pilot genannt. Sitzt im Cockpit auf der rechten Seite. Nach durchschnittlich 3.000 bis 6.000 Stunden Flugerfahrung kann der F/O zum Kapitän aufsteigen.

Luftfahrtwissen von G-M

Go around: Als Go around procedure oder auch Durchstarten wird in der Luftfahrt ein Manöver bezeichnet, bei dem ein Pilot die Landung abbricht und wieder in den Steigflug übergeht. Gründe dieser Routinemaßnahme sind meist starke Seitenwinde, Turbulenzen oder auch die Tatsache, dass die Landebahn noch von einem anderen Flugzeug besetzt ist.

Holding Pattern: Das Holding Pattern ist ein Flugmanöver, bei der ein Flugzeug vor der Ladung eine Warteschleife abfliegt, damit bei hohem Verkehrsaufkommen oder schlechten Wetterverhältnissen der Flugverkehr weiterhin geordnet ablaufen kann.

ICAO Alphabet: Damit beim Funkverkehr zwischen Piloten und dem Tower keine Übertragungsfehler geschehen, kommt das ICAO Fliegeralphabet zum Einsatz. Dabei wird jeder Buchstabe durch einen Begriff mit gleichem Anfangsbuchstaben ersetzt. Würde man also den Namen reisetopia nach dem ICAO Alphabet buchstabieren, käme Folgendes heraus:

Romeo – Echo – India – Sierra – Echo – Tango – Oscar – Papa – India – Alpha

Jumpseat: Klappsitz im Cockpit, der meist für Crewmitglieder oder Angehörige zur Verfügung steht. Der Jumpseat wird auf ausgebuchten Strecken auch für Deadhead Flüge zur Verfügung gestellt.

Flugzeug Landung Sonnenaufgang

Kerosin: Flugzeuge tanken Kerosin. Eine Gallone (3,8 Liter) Kerosin kostet derzeit etwa 1,50 US-Dollar. Im Durchschnitt beträgt der Kerosinverbrauch pro Passagier circa 3,7 Liter je 100 Kilometer.

Lotse: Fluglotsen stellen vom Boden aus sicher, dass der Luftverkehr sicher und ordnungsgemäß gelenkt wird. Dabei ist selbstverständlich oberste Priorität, das Zusammenstoßen von Flugzeugen zu verhindern. Fluglotsen stehen per Funk im regelmäßigen Kontakt zum Flugzeug.

Mayday: „Mayday“ ist das internationale Notsignal im Sprechfunk. Solltest du also im Flugzeug sitzen und die Flugbegleiter schreien sich gegenseitig „Mayday“ zu, wäre es ratsam sich noch einmal mit den Sicherheitshinweisen vertraut zu machen und sich den Weg zum nächstgelegen Notausgang einzuprägen.

Luftfahrtwissen von N-U

Notfrequenz: Im internationalen Flugverkehr ist die Funkfrequenz 121,5 MHz für jegliche Notfälle reserviert.

OPS: Abkürzung für Operations. Jede Fluggesellschaft verfügt über eine Flight Operations Abteilung. Diese bereitet die Durchführung eines Fluges vor, dies umfasst unter anderem die Kraftstoffbedarfsrechung sowie relevante Wetter- und Streckeninformationen.

Purser: Der Purser (weiblich: Purserette) ist der ranghöchste Flugbegleiter einer Kabinenbesetzung und leitet das gesamte Kabinenteam an Bord.

Qantas Airways: Australiens größte nationale Fluggesellschaft. Derzeit plant Qantas ab 2022 den längsten Nonstop-Flug der Welt von London nach Sydney auszuführen. Für die 17.000 Kilometer lange Strecke rechnet die Fluggesellschaft mit einer Reisedauer von 20 Stunden.

Ram-Air-Turbine: Die Ram-Air-Turbine (RAT) auch „Ratte“ bezeichnet, ist eine kleine Pumpe, die einen Hydraulikgenerator antreibt und bei Ausfall aller Antriebsturbinen herausfährt, um vom Prinzip aus ähnlich wie eine Windmühle Strom für den Notfall zu generieren.

british airways flugzeug

Simulator: Piloten frischen regelmäßig ihr Wissen im Simulator auf. Dafür werden gezielt Notfallszenarien trainiert und erprobt. Ein vollausgestatteter Full flight Simulator kann schnell mehr als 20 Millionen Euro kosten.

Type Rating: Das Type Rating, zu Deutsch auch Musterberechtigung, berechtigt den Piloten ein bestimmtes Flugzeugmuster fliegen zu dürfen. Dies bedeutet, dass ein Pilot, der nur über ein Boeing 737 Type Rating verfügt, nicht ohne weiteres einen Airbus 320 fliegen darf.

Uniform: Die Uniform einer Crew sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild. Außerdem lässt sich anhand dieser der jeweilige Dienstgrad ablesen. Flugbegleiter verfügen über einen Streifen, Purser über zwei, Co-Piloten über drei und schlussendlich der Kapitän über vier Streifen.

Luftfahrtwissen von V-Z

Velocity: Anderes Wort für Fluggeschwindigkeit. Die durchschnittliche Geschwindigkeit eines Passagierflugzeugs beträgt in etwa 1.000 km/h.

Wet-Lease: Man spricht von einem Wet-Lease, wenn eine Airline neben der eigentlichen Maschine auch die dazugehörige Crew an eine andere Airline ausleiht. Sehr bekannt war in der Vergangenheit zum Beispiel der Wet-Lease der Airberlin von 33 Maschinen an Eurowings.

X: Im Zentrum des Airports von Los Angeles befindet sich ein ufoförmiges Gebäude, welches von oben wie ein X aussieht. Daher kommt auch der Name LAX.

Y: Bestimmte Buchungsklasse. Bei der Lufthansa befindet sich die Buchungsklasse Y in der der Economy Class, während zum Beispiel die Buchungsklassen A, F und O für First Class Tickets reserviert sind.

ZUP: Die Zuverlässigkeitsüberprüfung auch ZUP oder ZÜP ist ein ausführlicher Background-Check der Luftsicherheitsbehörden, bei der Informationen von Personen eingeholt werden, die in sicherheitsrelevanten Bereichen der Luftfahrt arbeiten. Die ZUP beinhaltet unter anderem Auskünfte der Landeskriminalämter, Verfassungschutzbehörden sowie des Bundesnachrichtendienstes, um möglichst schnell gefährdende Personen identifizieren und aus dem Verkehr ziehen zu können.

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Autor

Seit Jahren ist Jonathan ein passionierter Vielflieger. Auf reisetopia gibt er Euch neben verschiedenen Reviews vor allem interessante Einblicke hinter die Kulissen der Luftfahrt.

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