Normalerweise kennt man die Lufthansa nicht unbedingt als kreativen Innovationsführer unter den Airlines, doch mit dem neuen Lounge-Konzept Delights To Go scheint man neue Wege gehen zu wollen. Das Modell der personenlosen Lounge für kleine Snacks und Getränke ist dabei so neu aber nicht, erinnert es doch stark an die früheren exklusiven Wartebereiche von airberlin.

Kleine Lounges mit Snacks & Getränken für kurze Umsteigezeiten

Bereits am 5. September soll am Flughafen München die erste Delights to Go Lounge eröffnen und Premium-Passagieren, also allen, die von Lounge-Zugang bei Lufthansa Flügen profitieren, eine neue Art Lounge bieten. Dabei handelt es sich um kleine abgetrennte Bereiche, in denen sich Passagiere kostenfrei mit Getränken und Snacks ausstatten können, bevor Sie Ihren Flug boarden. Das ganze soll dabei als Ergänzung zu den Lufthansa Lounges fungieren und sich vorwiegend an Gäste richten, die es eilig haben und bei einem kurzen Umstieg den Weg in die Lounge sparen wollen. So kann man noch schnell einen Kaffee oder einen Snack mitnehmen, bevor man seinen Anschlussflug betritt.

Lufthansa Business Lounge München L11 Business Center
Die neuen Bereiche sollen nur eine Ergänzung der bisherigen Lounges sein

Das interessante ist dabei, dass die Delights to Go Lounges komplett automatisiert fungieren werden, also ohne Lufthansa-Mitarbeiter, die den Zugang kontrollieren. Es wird dann wahrscheinlich eine Art Schranke geben, die man mit der Bordkarte oder der Vielfliegerkarte öffnen und sich Zutritt verschaffen kann. Das Konzept soll in einer Testphase von sechs Monaten zunächst in München angeboten werden.

Vorgepackte Snackboxen und Heißgetränke

Bei der Ankündigung der Testphase des Delights to Go Konzeptes scheinen die Details schon relativ klar zu sein. So soll es einen Automaten geben, der eine bereits vorgepackte Snackbox ausgibt, nachdem man diese an einem Monitor bestellt hat. Darüber hinaus kommen Heißgetränke aus einem Vollautomaten, was das ganze neben kurzen Umsteigezeiten vor allem für frühe Abflüge perfekt macht. Die Snackboxen, die Lufthansa als Genießer Box bezeichnet soll einen Apfel, einen Nussriegel, ein Stück Kuchen sowie eine kleine Flasche Wasser und ein Erfrischungstuch enthalten. Gemeinsam mit einem Heißgetränk kann man das ganze dann in einer Tüte verstauen und mitnehmen, auch wenn es mal schnell gehen muss.

Nicht zu verkennen ist dabei die Parallele zu den exklusiven Wartebereichen von airberlin, die ein ähnliches personenloses Lounge-Konzept verfolgten.

airberlin Exklusiver Wartebereich Eingang – 1
Ehemaliger exklusiver Wartebereich von airberlin in Hamburg

Einziger Unterschied ist hier, dass man wirklich einen Fokus darauf legt, einen schnellen Ersatz zu Lounges zu bieten. So boten die Wartebereiche von airberlin auch immer Sitzplätze, die es in den Delights to Go Lounges wohl nicht geben wird.

Hinweis auf baldiges Ende von kostenfreien Snacks und Getränken bei Lufthansa?

Ben von One Mile at a Time hat eine interessante Schlussfolgerung aus dem neuen Konzept gezogen. Nämlich kann man aus den neuen Lounges auch schließen, dass die Lufthansa eventuell plant, die aktuell noch kostenfreien Snacks und Getränke auf allen Flügen zu streichen. Tut man dies, könnte man die Statusinhaber, die vor allem innerdeutsch und innerhalb Europas auch viel in Economy unterwegs ist, mit den neuen “Lounges” etwas besänftigen. Schließlich könnten diese sich vor dem Flug noch ein Getränke und einen Snack mitnehmen. Ob dies wirklich kommen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass man sicher nicht die einzige Netzwerkairline in Europa wäre, die auf ein Buy on Board System umstellt. British Airways hat diese Umstellung schon vor fast zwei Jahren vollzogen. Schade wäre es aber allemal, denn die kostenfreien Getränke sind einer der Aspekte, die die Kernmarke Lufthansa überhaupt noch von den Billigfliegern, auch aus dem eigenen Konzern, unterscheidet.

Fazit zum neuen Lounge-Konzept von Lufthansa

Die neuen To-Go Lounges sind auf jeden Fall eine interessante Idee. Wir haben die exklusiven Wartebereiche von airberlin früher immer sehr stark genutzt, auch weil man diese auch ohne airberlin Ticket nutzen konnte (das wird es bei Lufthansa sicher nicht geben ;)). Besonders sinnvoll ist das ganze, da man nun eine gute Möglichkeit hat schnell noch etwas vor dem Flug mitzunehmen. Bei den Lufthansa Lounges ist das nicht gerade einfach, etwa eine Flasche Wasser bekommt man dort überhaupt nicht, weil es nur die großen Softdrink-Spender und große Flaschen am Buffet gibt. Insgesamt also eine tolle neue Ergänzung!

Was meint Ihr zu den neuen Lufthansa Delights to Go Lounges, gute Ergänzung oder unnötiger Zusatz?

Danke für den Tipp an Flug-Revue!

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Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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  • Also ich hatte letztes Jahr einen Business Trip mit der LH von FRA nach Turino. Als ‘Snack’ gab es einen Schokoriegel und ein Getränk. Gesamtwert <1€. Bei einem Ticketpreis von 800€ absolut inakzeptabel. Wenn sich das Konzept im ticketpreis widerspiegelt wäre das erfreulich…

    • Hallo Quarki, davon ist eher nicht auszugehen. Ich vermute, dass jeder bei Delights To Go genau dasselbe bekommt und auch das nur als Statusinhaber. Der Ticketpries wird auf das Angebot also keinen Einfluss haben.

  • Hallo Jan,

    ich finde die Idee Klasse! Zwar plane ich immer genügend Zeit beim Umsteigen ein, so dass einem Lounge Besuch nichts im Wege steht. Aber bei Verspätungen nützt die beste Planung nichts und da würde dann das neue Konzept Abhilfe leisten.
    Ich stimme Dir auch völlig zu, was die kostenfreien Snacks und Getränke bei der Lufthansa anbelangt. Genau diese machen den Unterschied zu anderen Airlines aus und ich hoffe stark, dass daran nichts geändert wird!

    Viele Grüße!
    Jörg

    • Ich sehe das an sich ganz ähnlich, als Ergänzung gefällt mir das Angebot sehr gut. Bleibt nur die Frage, ob es am Ende wirklich nur eine Ergänzung wird oder ob man “Böses” im Schilde führt…

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