Die Barclays Visa ist eine komplett kostenlose Kreditkarte von Barclays. Während wir das Barclays Platinum Double sehr häufig empfehlen, sprechen wir über die Barclays Visa seltener. Doch es gibt dennoch Situationen, in denen sich die Karte lohnen kann. In diesem Guide wollen wir Euch die Vor- und Nachteile aufzeigen und Euch dadurch zeigen, wann sich die Barclays Visa lohnt und wann Ihr lieber auf Alternativen setzen solltet.

Was sind die wichtigsten Vorteile der Barclays Visa?

Die Barclays Visa ist allen voran eine komplett kostenlose Kreditkarte. Das Werbeversprechen lautet dabei sogar, dass die Kreditkarte “ein Leben lang kostenlos” ist. Ob sich Barclays daran halten wird, kann natürlich niemand sagen, im Moment dürft Ihr Euch aber auf eine langfristig kostenlose Kreditkarte freuen. Damit reiht sich die Karte schon einmal als interessante Alternative zu anderen kostenlosen Kreditkarten ein. Übrigens handelt es sich gleichzeitig auch um die einzige bedingungslos kostenlose Kreditkarte des Anbieters. Jedenfalls, wenn man die Barclays Gold Visa ausklammert, da diese mit einem gewissen Umsatz ebenfalls kostenlos sein kann.

Darüber hinaus bietet die Visa von Barclays auch noch einen weiteren relevanten Vorteil für all diejenigen, die viel verreisen: Mit der Kreditkarte sind alle Abhebungen am Geldautomaten komplett kostenfrei. Hier gibt es aber einen kleinen Haken: Die Regelung gilt nur für Abhebungen in Euro. Bei Abhebungen in Fremdwährungen wird Euch allerdings keine Abhebegebühr, sondern nur die reguläre Fremdwährungsgebühr von 1,99 Prozent, ohne pauschale Mindestgebühr berechnet. Das heißt konkret, dass Ihr in Deutschland sowie allen Euro-Ländern komplett kostenlos Bargeld abhebt. Sofern Ihr zum Beispiel in den USA, in Australien oder Thailand seid, bezahlt Ihr für eine Abhebung von umgerechnet 100 Euro beispielsweise “nur” 1,99 Euro Gebühren. Besonders im Vergleich zu Kreditkarten wie der American Express Gold Card oder der Miles & More Kreditkarte Gold ist diese Gebühren absolut im Rahmen. Positiv ist zudem, dass keine pauschale Mindestgebühr anfällt, sodass kleinere Abhebungen nur minimale Gebühren kosten. Hebt Ihr umgerechnet 50 Euro ab, zahlt Ihr zum Beispiel nur eine überschaubare Gebühr von einem Euro.

Barclaycard New Visa Abhebungen
Innerhalb der Euro-Zone sind Abhebungen mit der Barclays Visa immer kostenlos

Erwähnenswert sind darüber hinaus noch zwei weitere Vorzüge der Barclays Visa auf Reisen. Zum einen profitiert Ihr von einem Rabatt von fünf prozent beim Partner Urlaubsplus GmbH. Dadurch, dass Urlaubsplus aber in den seltensten Fällen der günstigste Anbieter ist, würden wir auf diesen Vorteil nicht sonderlich viel Gewicht legen. Zum anderen profitiert Ihr allerdings von einem Notfallservice auf Reisen. Bei Verlust der Kreditkarte erhaltet Ihr bis zu 500 Euro Bargeld pro Tag, solange der Kreditrahmen dies hergibt. Dieser Vorteil kann zumindest in Extremsituationen hilfreich sein.

Aus Reisesicht hören an dieser Stelle die entscheidenden Vorzüge der Barclays Visa auf. Doch die Visa-Kreditkarte von Barclays bietet durchaus noch weitere Vorzüge. Kurz zusammengefasst sind das die folgenden:

  • besonderer Schutz bei Online-Bestellungen
  • garantierter Rückkauf von bezahlten Waren
  • verlängerte Rückzahlungsfrist von zwei Monaten

Der Schutz von Online-Bestellungen ist praktisch, die Rückkaufgarantie (Ihr erhaltet bis zu 12 Monate nach Kauf immerhin 50 Prozent des Kaufpreises zurück) wohl nur in Ausnahmesituationen relevant. Spannender ist die verlängerte Rückzahlungsfrist, die wir bereits von anderen Barclays Kreditkarten wie den Eurowings Kreditkarten Gold sowie dem Barclays Platinum Double kennen. Ihr erhaltet zwar genauso wie bei anderen Kreditkarten jeden Monat eine Abrechnung, diese wird aber nicht nach wenigen Tagen, sondern erst 30 Tagen Verzögerung abgebucht. So werden Eure getätigten Zahlungen in der Praxis erst 30 bis 60 Tage nach der eigentlichen Zahlung abgebucht. Eine so große Flexibilität und zusätzliche Liquidität bietet außer den Kreditkarten von Barclays nur die American Express Business Platium Card.

Welche Aspekte sprechen gegen die Barclays Visa?

Die Barclays Visa ist eine grundsolide Kreditkarte, die auf den ersten Blick keine großen Nachteile hat. Die Jahresgebühr fällt immer weg, daran gibt es keinen Haken. Auch bei Abhebungen gibt es keinen versteckten Haken. Relevant ist entsprechend auf den ersten Blick nur die Fremdwährungsgebühr von 1,99 Prozent, die sowohl bei Zahlungen als auch Abhebungen in Fremdwährungen gilt. Andere Kreditkarten wie das hauseigene Platinum Double überzeugen in dieser Hinsicht durch einen Verzicht auf dies Gebühr. Bei den meisten Karten in Deutschland fällt diese Gebühr allerdings an und liegt meist zwischen 1,5 und 2 Prozent, sodass die Visa hier auch nicht negativ auffällt.

New York Times Square
Sofern Ihr häufiger außerhalb der Euro-Zone unterwegs seid, lohnt sich eine alternative Kreditkarte

Zu bedenken gilt auch, dass Barclays keine Erstattung von Automatenentgelten anbietet, die bei Abhebungen in einigen Ländern (zum Beispiel in den USA oder in Thailand) anfallen. Diesen Service bietet in Deutschland allerdings auch keine andere Kreditkarte.

Erwähnenswert ist im Rahmen der Nachteile ansonsten noch, dass bei Barclays sehr hohe Zinsen für die optionale Teilzahlung anfallen. Der effektive Jahreszins von 18,38 Prozent hat es in sich und sollte Sie grundsätzlich davon abhalten, die Teilzahlung in Anspruch zu nehmen. Problematisch ist dahingehend, dass Ihr im Kartenantrag nicht auswählen können, dass Ihr eine komplette Abbuchung der monatlichen Abrechnung von Eurem Girokonto per Lastschrift wünscht. Stattdessen ist die teure Teilzahlung voreingestellt. Ihr könnt diese Formulierung auch nicht auf dem Antrag durchstreichen. Eine Lösung gibt es dennoch: Nachdem Ihr die Kreditkarte erhalten habt, könnt Ihr entweder online oder telefonisch die Abrechnung ändern und auf “Vollzahlung” umstellen. Dazu würden wir Euch definitiv raten.

Sofern Ihr nach einer Kreditkarte zum Meilen sammeln sucht, werdet Ihr bei der Barclays Kreditkarte zudem nicht fündig.

Für wen lohnt sich die Barclays Visa?

Rein von den Bedingungen gibt es in Deutschland mit der DKB Kreditkarte und der Santander Kreditkarte zwei Karten, die insgesamt etwas attraktiver sind als die Barclays Visa. Dennoch kann die Barclays Visa eine sehr gute Alternative sein, da die beiden anderen Karten an anderer Stelle gravierende Nachteile haben.

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Für Reisen in der Euro-Zone ist die Barclays Visa eine gute und unkomplizierte Kreditkarte

Auch die DKB Kreditkarte hat zwei entscheidende Nachteile. Zwar gibt es hier keine gefährlichen Kosten, dafür könnt Ihr die Karte nur beantragen, wenn Ihr gleichzeitig ein Girokonto eröffnet. Das DKB Konto ist zwar ebenfalls eingeschränkt kostenlos, Ihr könnt Eure Kreditkarte aber auch nur von dort abbuchen lassen und habt dadurch zusätzlichen Aufwand, wenn Ihr das DKB Konto nicht als Hauptkonto nutzen wollt. Darüber hinaus ist der entscheidende Vorteil gegenüber der Barclays Visa, der Wegfall der Fremdwährungsgebühr, daran gebunden, dass Ihr ein sogenannter Aktivkunde seid. Das heißt konkret: Ihr müsst einen Geldeingang von mindestens 700 Euro im Monat verzeichnen. Sofern Ihr den Rattenschwanz eines zusätzlichen Girokontos vermeiden wollt, kann die Barclays Kreditkarte eine sehr gute Alternative sein.

Nachdem wir die Karte nun von der Konkurrenz abgegrenzt haben, wollen wir Euch zuletzt noch zeigen, wann die Karte für Euch genau richtig ist. Perfekt ist die Barclays Visa im Prinzip immer dann, wenn Ihr großen Wert auf kostenlose Abhebungen legt und hauptsächlich innerhalb Deutschlands oder der Euro-Zone unterwegs seid. Die Kosten für Abhebungen außerhalb der Euro-Zone, sofern nur unregelmäßig, halten sich zudem in Grenzen, sodass auch wenige Fernreisen im Jahr kein Problem sind. Sehr sinnvoll ist die Visa Kreditkarte zudem dann, wenn durch die zusätzliche Liquidität von einer verzögerten Abbuchung profitieren möchtet, die sonst keine andere kostenlose Kreditkarte bietet. Generell ist die Karte also für jeden Gelegenheits- und Wochenendreisenden zu empfehlen, der die komplexe Abrechnung der 1plus Visa Card von Santander scheut und keine Lust auf ein neues Girokonto bei der DKB hat.

Welche Alternativen zur Barclays Visa gibt es?

Die zwei relevantesten Alternativen zur Barclays Visa haben wir in diesem Artikel bereits mehrfach genannt. Hierbei handelt es sich um diese beiden Karten:

Die Vor- und Nachteile haben wir bereits im vorangehenden Abschnitt klar kommuniziert. Beide Karten bieten einen etwas attraktiveres Gesamtpaket dank gebührenfreier Zahlungen in Fremdwährungen, haben dafür aber jeweils zwei große Haken. Nur wenn Ihr mit diesen Einschränkungen zurechtkommt, sind die beiden Karten besser als die Barclays Visa Kreditkarte.

Ansonsten sind die Alternativen zur Barclays Visa allen voran im Premium-Segment zu finden. Etwas weitergehende Vorteile erwarten Euch allen voran bei diesen beiden Karten:

Die Jahresgebühr rechnet sich im Vergleich zur Barclays Visa dann, wenn Ihr von den grundlegenden Versicherungen sowie dem Meilen sammeln (Eurowings Kreditkarten) beziehungsweise dem besonders attraktiven Versicherungspaket sowie dem Wegfall der Fremdwährungsgebühr (Barclays Platinum Double) profitieren könnt. Sofern die zusätzlichen Versicherungen Euch allerdings keine 69,99 Euro beziehungsweise 99 Euro wert sind, solltet Ihr lieber auf die Barclays Visa setzen.

Fazit zur Barclays Visa

Die Barclays Visa ist unter Reisefans etwas weniger bekannt und beliebt als die Kreditkarten von Santander und DKB. Das ist nicht unbedingt gerechtfertigt, denn die Karten der Konkurrenz haben jeweils zwei entscheidende Nachteile, die es bei der Barclays Visa so nicht gibt. Die komplett kostenlose Kreditkarte bietet zwar keine Versicherungsleistungen und kommt mit einer Fremdwährungsgebühr daher, dafür sind Abhebungen in der Euro-Zone komplett kostenlos. Wer nicht gerade mehrere Wochen im Jahr in Ländern mit anderer Währung verbringt und eine kostenlose Kreditkarte sucht, die keine großen Kostenfallen oder großen Aufwand mit sich bringt, ist mit der Barclays Visa gut aufgestellt.

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Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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