Ich werde immer wieder gefragt, ob es Sinn macht, direkt beim Hotel zu buchen. Zu diesem Thema gibt es viele Meinungen. Ich will deshalb in meiner heutigen Kolumne auch keine “perfekte” Lösung vorschlagen, sondern Euch einfach ein paar Tipps mit auf den Weg geben!

Hotels sind für uns bei reisetopia ein sehr interessantes Thema. Das liegt schon daran, dass wir denken, dass Ihr bei Hotels noch deutlich mehr sparen könnt als beispielsweise bei Flügen. Loyalitätsprogramme, bestimmte Sales und der eine oder andere Trick bringen Euch Ersparnisse von mehreren hundert, manchmal sogar tausend Euro im Jahr. Der entscheidende Weg, um bei Hotels zu sparen, ist allerdings die richtige Buchung. Doch wie mache ich es richtig?

Wo sollte ich meine Hotels buchen?

Wir stellen Euch immer wieder aktuelle Sales von Hotelketten vor. Wenn ein solcher Sale läuft, ist die Buchung direkt bei der jeweiligen Kette meist am günstigsten. Es empfiehlt sich entsprechend meist, innerhalb des Sales zuzuschlagen. Besser werden die Deals nur selten. Das gilt aber natürlich nur dann, wenn Euer präferiertes Hotel überhaupt einer Kette oder einer Vereinigung wie den Leading Hotels of the World angehört.

Eichardt's Private Hotel Queenstown
Bei individuellen Hotels lohnt sich oft eine Buchung über Online-Reisebüros

Ist dem nicht so, empfiehlt sich meist eine Buchung über Online-Reisebüros. Manch einer mag hier einwenden, dass Buchungen direkt beim Hotel günstiger sind. Das kann ich aus eigener Erfahrung aber nicht immer bestätigen. Warum? Weil Ihr bei Plattformen wie Hotels.com oder ebookers für jede Buchungen Rabatte für zukünftige Buchungen erhalten. Bei Hotels.com gibt es beispielsweise nach je zehn gebuchten Nächte eine kostenfreie Übernachtung, bei ebookers erhaltet Ihr eine Rückvergütung von drei Prozent.

Bieten alle Plattformen dieselben Preise?

Die interessanten Rabatte und Rückvergütungen bringen Euch nicht viel, wenn Ihr am Ende grundsätzlich mehr bezahlt. Deshalb lohnt sich oft ein Preisvergleich über Plattformen wie Trivago. Vielfach sind manche Anbieter bei bestimmten Hotels günstiger. Dabei solltet Ihr aber bedenken, dass Ihr bei vielen weniger bekannten Anbietern oft mit schlechteren Stornierungsbedingungen oder einem schwachen Kundenservice leben müsst. Die großen Plattformen wie Expedia, ebookers, Hotels.com oder Booking.com bieten dagegen meist identische Preise.

Die Preise der Online-Reisebüros können variieren
Die Preise der Online-Reisebüros können variieren

Expedia, ebookers und Hotels.com gehören mittlerweile sogar zum selben Konzern. Allerdings solltet Ihr bedenken, dass auch Plattformen wie Expedia mit Cookies arbeiten. Teilweise können sich die Preise für Euch so verändern, je nachdem von wo Ihr einsteigt. Wenn Ihr über unsere Links bei den Anbietern einsteigt, solltet Ihr also gleichzeitig noch einen Preis-Vergleich über Trivago durchführen. Wenn die Preise dann identisch sind, freuen wir uns natürlich wenn Ihr uns durch Eure Buchung unterstützt. Sind die Preise über einen anderen Einstieg niedriger, legen wir Euch natürlich die Buchung über diesen Kanal ans Herz!

Warum nicht immer direkt beim Hotel buchen?

Es gibt grundsätzlich drei Gründe, die dafür sprechen, direkt bei einem Hotel zu buchen:

  • Bessere Preise oder zusätzliche Leistungen
  • Punkte und Vorteile eines Loyalitätsprogramms
  • Unterstützung des jeweiligen Hotels

Ich will an dieser Stelle bewusst den dritten Punkt außen vor lassen. Ob Ihr als Kunde ein Hotel aus dem edlen Motiv der Unterstützung des Hoteliers (besonders bei kleineren oder privaten Hotels relevant) direkt bucht, damit es keine Provision an Drittanbieter bezahlen muss, will ich Euch komplett selbst überlassen. Eine Meinung habe ich dagegen zur Thematik der besseren Preise sowie zusätzlichen Leistungen. Erst zuletzt habe ich für eine Kundin ein Hotel in Hamburg direkt beim Hotel gebucht. Warum? Weil das Hotel durch eine Spezialrate am Ende nicht nur 80 Euro günstiger war, sondern auch noch ein kostenfreies Dinner und weitere Leistungen enthielt. Gerade deshalb rate ich Euch jedes Mal, die Preise über Suchmaschinen und direkt auf der Webseite des Hotels zu vergleichen. In über 80 Prozent der Fälle konnte ich bislang keine Unterschiede feststellen. Hin und wieder kommt es aber vor, dass eine Direktbuchung Sinn macht.

Hilton Brisbane Executive Room
Hilton bietet meist bessere Konditionen für Direktbuchungen

Ein weiteres wichtiges Argument, das für die direkte Buchung eines Hotels sprechen kann, sind Loyalitätsprogramme. Als jemand, der sich seit Jahren mit der Thematik beschäftigt, rate ich allerdings oft von Loyalitätsprogrammen ab. Warum? Weil sich diese nur dann lohnen, wenn man wirklich häufiger in einem Hotel ist. Wer bei einer Hotelkette keinen Status hat, erhält vor Ort meist auch maximal marginale Vorteile (etwa kostenfreies Internet bei Hilton). Die Punkte, die es im Rahmen eines Loyalitätsprogrammes gibt, haben für Kunden ohne Status meist einen Wert von maximal einigen Cent. Vielfach können die wenigen gesammelten Punkte sogar gar nicht sinnvoll eingesetzt werden. Wer also nicht plant, häufiger bei der jeweiligen Kette abzusteigen oder keinen Status hat, sollte lieber die Rückvergütung über ebookers oder das Programm von Hotels.com mit einer elften kostenfreien Nacht nutzen.

Die beste Buchungsplattform hängt vom Einzelfall ab

Außen vor lassen will ich an dieser Stelle mögliche Bestpreisgarantien. Das liegt zum einen daran, dass ich selbst bereits mehrfach entnervt aufgegeben habe und Jan Euch etwa die IHG Bestpreisgarantie bereits ausführlich vorgestellt hat. Zum anderen sind Bestpreisgarantien zu kompliziert und zu kleinteilig, um sie nur am Rande zu erwähnen. Bucht Ihr allerdings direkt bei einer Hotelkette, könnt Ihr Euch die jeweilige Garantie zumindest kurz anschauen. Ich werde dem Thema in der Zukunft auch noch eine eigene Kolumne widmen. Abgesehen von diesen Garantien bleibt festzuhalten: Es kommt immer auf den Einzelfall an. Habt Ihr einen Status, sammelt Punkte bei einer Kette oder könnt einen Sale nutzen, empfehle ich Euch in den meisten Fällen eine direkte Buchung. Ohne Status oder bestimmten Sale, würde ich Euch empfehlen Plattformen wie Hotels.com oder ebookers zu nutzen, sofern das Hotel auf der eigenen Webseite nicht gerade einen besseren Preis bietet.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Bisher habe ich oft nicht direkt über die Hotelseiten gebucht. Mittlerweile merke ich, dass das keine großen Einsparungen waren und die Drittanbieterseiten oft nicht alle Merkmale der Hotelzimmer etc. aufgelistet hatten. Ein Bekannter von mir hat gesagt, dass er bisher bessere Erfahrung über die direkte Buchung von der Hotelseite aus gemacht hat.

  • Meine Eltern haben beim Zimmer buchen beim letzten Mal explizit darauf geachtet, dass sie ein Hotel aussuchen, das von anderen Nutzern empfohlen wurde. Sie waren bei ihrer letzten Reise ein wenig enttäuscht. Haben sich dann aber doch wieder für ein Hotel entschieden.

  • Super hilfreiche Seite bzgl. der Buchung von Hotels. In vielen Fällen hat es sich herausgestellt, dass die Buchung direkt beim Hotel, sowohl günstiger, als auch sich als praktischer herausstellte, da man bei Fragen, sich direkt ans Hotel wenden kann. Wie Sie sagen, bieten nicht alle Plattformen dieselben Preise und es kommt auch vor, dass deren Preise höher als direkt beim Hotel sind.

    • Hallo Hannes, das stimmt. Es gilt immer zu vergleichen und zu schauen, ob die Direktbuchung oder die Buchung über Online-Reisebüros günstiger ist. Dazu kann man Bestpreisgarantien nutzen oder einfach beim jeweiligen Hotel anrufen, teilweise wird der Preis so angepasst. Dennoch gibt es natürlich auch Fälle, wo Buchungsplattformen dank Loyalitätsprogrammen wie Hotels.com Rewards am Ende doch der bessere Deal sind.

  • Auch nicht ganz vernachlässigen sollte man die klassischen Reiseveranstalter! Die vermarkten auf ihren Online-Angeboten gerne mal Kontingente der großen Betten-Banken, deren Preise durchaus deutlich unter denen der OTAs oder Hotels selbst liegen können. Zu stark nachgefragten Terminen außerhalb der klassischen touristischen Reisezeiten (z.B. Messen im Winter) kann man so an günstige Zimmer kommen, die eigentlich für den privaten Städtereisenden gedacht sind. Solche Kontingente außerhalb der Saison sind aber oft sehr klein, so dass man zum richtigen Zeitpunkt und schnell buchen muss.

    • Hey Stefan, toller Hinweis. Das hatte ich tatsächlich beim Schreiben nicht auf dem Schirm. Das habe ich gerade selbst bei einer Buchung auf Sansibar miterlebt: Normalpreis 300 Euro pro Nacht, über Thomas Cook 170 Euro. Irgendwie fallen auch die klassischen Anbieter über ihre Online-Vermarktung mittlerweile in den Bereich der OTA, aber an sich ist das natürlich etwas anderes. Zum Glück zeigt Trivago auch Thomas Cook, TUI & Co meist an.

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