Geht es um Loyalitätsprogramme, scheinen Suite-Upgrades mittlerweile so etwas wie der heilige Gral zu sein. Doch warum eigentlich? Und bei wie vielen Aufenthalten braucht man wirklich eine Suite?

Letztes Jahr habe ich knapp 100 Nächte in Hotels verbracht, dieses Jahr werden es voraussichtlich nicht weniger. In den meisten Fällen handelt es sich entweder um Hilton Hotels (Diamond Status), Accorhotels (Gold Status) oder Leading Hotels (Leaders Club Status). Bei nahezu allen Aufenthalten habe ich auch ein Upgrade bekommen, bei etwa jedem dritten Aufenthalt auch eine Suite. Doch wer braucht bei einem normalen Aufenthalt eigentlich eine Suite?

Suiten lohnen sich erst ab zwei Gästen

Wenn ich vor einem Meeting oder auch nur für einen Städte-Trip in einem Hotel schlafe, ist es für mich entscheidend, dass ein Zimmer ruhig ist, einen hohen Schlafkomfort bietet und darüber hinaus möglichst noch eine moderne und funktionale Einrichtung bietet. Worüber ich mich auch immer wieder freue sind schicke Bäder, gute Schreibtische und ein schöner Ausblick.

Arakur Resort Ushuaia Sea View Room
Lieber ein gemütliches Zimmer als eine übergroße Suite

Die Größe des Zimmers ist für mich bei normalen Geschäfts-Aufenthalten eigentlich vollkommen egal, solange es sich nicht um eine Schuhschachtel handelt. Anders sieht es aus, wenn ich mit meiner Freundin unterwegs bin. Ein Schreibtisch mit zwei Stühlen oder eine zweite Arbeitsgelegenheit und ein wenig mehr Platz, um sich auszubreiten, schaden schlichtweg nicht. Dasselbe gilt natürlich dann (oder ist dann sogar noch wichtiger), wenn man sich mit Freunden oder Familienmitgliedern ein Zimmer teilt.

Suiten sind vielfach vergleichsweise ungemütlich

Ich hatte in meinem Leben schon beeindruckende Suiten, aber mindestens genauso häufig auch tolle Zimmer. Im Arakur Resort Ushuaia hatte ich beispielsweise auf meiner letzten Südamerika-Reise ein unglaublich gemütliches Zimmer mit genialem Ausblick. Kurz davor hatte ich im Casa Andina Sacred Valley eine Maisonette Suite, die mir deutlich weniger gut gefallen hat.

Eine Suite ist nicht unbedingt schöner als ein Zimmer

Dieses Beispiel steht sinnbildlich für viele weitere Momente, in denen ich eine Suite eher ungemütlich wahrgenommen habe. Im Conrad Dubai habe ich deshalb sogar eine Suite von über 100 Quadratmetern gegen ein “normales” Zimmer getauscht. Nur weil ein Zimmer groß ist, ist es eben noch lange nicht gemütlich.

Suiten sind für viele ein Prestigeobjekt

In der Blogger-Szene scheint es dennoch ein “Muss” zu sein, eine Suite zu bekommen. Wer sich Berichte zu Loyalitätsprogrammen liest, der muss kein Sprachexperte sein, um zwischen den Zeilen herauszulesen: Gibt es keine regelmäßigen Suite-Upgrades, ist das Programm schlecht. Ein gutes Beispiel ist der immer wieder gescholtene Hilton Diamond Status.

Eine Suite macht noch lange kein gutes Hotel

Auch in vielen Reviews liest man schnell heraus: Wirklich gut schneiden nur die Hotels ab, in denen der Blogger auch eine Suite bekommen hat. Traurig, denn die Hotels, an die ich persönlich die besten Erinnerungen habe, haben mir kein Suite-Upgrade gegeben. Ich würde sie dennoch sofort weiterempfehlen. Das gilt dagegen nicht unbedingt für die letzten Hotels, in denen ich eine große Suite bekommen habe.

Zimmer bei normalen Aufenthalten, Suiten im Urlaub

Grundsätzlich mache ich mir vor Hotelaufenthalten meist kurz ein Bild davon, welche Zimmer-Typen es gibt. Gefällt mir eine (normale) Suite gut, frage ich beim Check-in nach einem entsprechenden Upgrade und erhalte dieses zumindest bei Hilton auch sehr oft. Wenn mich keine Suite überzeugt, frage ich explizit nach einem Zimmer mit schönem Ausblick – auch dann, wenn schon eine Suite hinterlegt ist.

Einen beeindruckenden Ausblick ziehe ich einer Suite vor

Am Ende interessiert mich allen voran ein ruhiges und komfortables Zimmer, das im Idealfall noch einen beeindruckenden Ausblick bietet. Im Urlaub sieht die Sache dann vielleicht ein wenig anders aus. In den meisten tollen Resorts sind aber ja auch die normalen Zimmer schon so groß, dass sie anderswo als Suite durchgeben. Angeben kann man damit dann vielleicht nicht, wohl fühlt man sich aber trotzdem.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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