Noch vor wenigen Monaten war für uns die Buchung von tollen Erlebnissen mit Meilen & Punkten das Non-Plus-Ultra – für den Moment allerdings sind interkontinentale Reisen keine echte Option. Doch lohnt es sich das Thema auch “von der Couch” aus im Blick zu behalten?
Seit einigen Wochen sind Reisen im Inland und teilweise auch in Europa wieder möglich. Während flexible Buchungen über reisetopia Hotels absolut im Trend sind und immer mehr Hotels wieder ein vollwertiges Angebot bieten, sind Langstreckenreisen noch immer ein weit entferntes Thema. Von Business und First Class Flügen zu fernen Zielen kann man aktuell nur träumen. Doch welche Konsequenzen hat die aktuelle Situation auf Meilen & Punkte? Sind diese irgendwann wertlos oder lohnt es sich jetzt erst recht mit dem Sammeln zu beginnen?
Muss ich mir um meine Meilen & Punkte Sorgen machen?
Viele von Euch haben noch so einige Meilen bei Miles & More und anderen Vielfliegerprogramm liegen. Auch Hotelpunkte sowie Punkte bei American Express haben sicherlich noch so einige von Euch. Dabei wurden wir zuletzt immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob diese Punkte möglicherweise ähnlich wie damals bei der airberlin-Pleite komplett an Wert verlieren könnten. Hier kann man allerdings relativ entspannt Entwarnung geben: Geht eine Fluggesellschaft nicht in die Insolvenz, werden Meilen auch nicht an Wert verlieren. Dasselbe gilt für Punkte bei American Express oder den Hotelketten.

Die größten Sorgen muss man sich vermutlich bei Airlines machen, deren finanzielle Stabilität zumindest nicht komplett sicher ist. Da allerdings selbst Alitalia mit Staatsmitteln gerettet wurde, gibt es bei den größeren Vielfliegerprogrammen nicht mehr viele Kandidaten, die in der aktuellen Krise einfach vom Spielfeld verschwinden könnten. Selbst dort, wo Fluggesellschaften in die Insolvenz mussten, waren die Meilenprogramme nicht betroffen. Das gilt etwa für die südamerikanischen Fluggesellschaften Avianca und LATAM.
Zwar ist man dennoch nicht komplett auf der sicheren Seite, denn auch weiterhin sind Insolvenzen theoretisch möglich. Doch zumindest in Europa sind die größeren Fluggesellschaften mit wichtigen Programmen entweder finanziell stark aufgestellt (etwa British Airways) oder wurden bereits mit staatlichen Mitteln gestützt (etwa Air France, KLM, die Lufthansa und SAS). Sorgen muss man sich um den Erhalt der Meilen also nicht machen, genauso auch bei den wichtigen Hotelprogrammen. Bei American Express steht die finanzielle Stabilität sowieso außer Frage, sodass die wichtigsten Meilenwährungen eine sehr hohe Sicherheit bieten.
Verlieren oder gewinnen Meilen & Punkte in der Krise an Wert?
Was immer wieder vermutet wird, ist ein Wertverlust von Meilen & Punkten in Loyalitätsprogrammen durch die andauernde Krise. Doch genau dies ist ein ziemlicher Irrglaube. Vielmehr hat besonders die große Finanzkrise von 2008 gezeigt, dass Meilen & Punkte nach Krisen wertvoll sind. Dadurch, dass die Fluggesellschaften und auch die Hotelketten alles tun, um schnellstmöglich wieder Sitze und Betten voll zu bekommen, werden viele Promotionen angeboten. Die Loyalitätsprogramme sind hier einer der einfachsten Wege, um Kunden schnell wieder zu aktivieren.
Es erscheint also sehr wahrscheinlich, dass die Möglichkeiten mit Meilen & Punkten besondere Erlebnisse zu buchen nach der Krise noch ein ganzes Stück größer werden. Das wirkt sich natürlich auch auf den Wert auf, der dadurch signifikant steigen könnte. Gerade, wer nach der Krise eine gewisse Flexibilität mitbringt, kann womöglich außergewöhnliche Aktionen nutzen. Generell könnte es aber auch wieder einfacher werden, an Meilen & Punkte zu kommen. Eine Krise stellt für die Loyalitätsprogramme oft eine Renaissance dar – man kann hier also auf eine positive Entwicklung hoffen.
Gewissermaßen hat diese auch schon begonnen, denn aktuell lassen sich für das kommende Jahr Flüge mit enorm guten Verfügbarkeiten bei Programmen wie Miles & More buchen – selbst zu besonders beliebten Zielen. Bei Programmen mit flexiblen Währungen sind Einlösungen aktuell zudem besonders günstig, das gilt etwa für die Buchung von Flügen über Air France-KLM Flying Blue oder die Einlösung von Punkten beim IHG Rewards Club. In den nächsten Monaten dürften einige weitere außergewöhnliche Angebote folgen, sodass man sich schon jetzt darauf freuen darf, dass Meilen & Punkte spätestens zum Start des neuen Jahres eine besonders attraktive Währung sein werden!
Gibt es aktuell überhaupt attraktive Möglichkeiten zum Sammeln?
Die meisten Vielfliegerprogramme überzeugen aktuell nicht unbedingt dadurch, dass sie Tag für Tag tolle Angebote präsentieren. Langsam aber geht es mit interessanten Angeboten wieder los, denn die Programme merken, dass die Kunden wieder deutlich mehr reisen möchten. Auch wenn eine große Flut wohl erst in einiger Zeit kommen wird, darf man sich schon jetzt auf einige tolle Optionen freuen. Das Konto mit Meilen & Punkten zu füllen ist aktuell mit einigen Aktionen besonders leicht möglich. Wir werden dabei genau selektieren und uns auf solche Aktionen begrenzen, die Ihr unter Einhaltung aller Regeln der sozialen Distanzierung nutzen könnt und die dennoch sehr attraktiv sind.
Ein gutes Beispiel dafür sind die verschiedene Angebote von Hotelketten. Bei Hyatt könnt Ihr Euch aktuell etwa dreifache Punkte für alle Aufenthalte sichern, kombiniert werden kann dieses Angebot sogar mit der Buchung einer kostenfreien dritten Nacht über Hyatt Privé. Ähnliche Aktionen gibt es auch von IHG und Hilton sowie weitere Ketten. Auch die Vielfliegerprogramme sind aktuell langsam aber sicher wieder dabei, besondere Aktionen zu starten. Bei Miles & More etwa gibt es aktuell fünffache Meilen auf einigen Strecken und damit so viele Meilen wie nie zuvor. Dazu kommen verstärkt auch wieder Aktionen von Partnern von Miles & More sowie anderen Programmen. Aktuell gibt es etwa wieder viele Meilen mit Zeitschriftenabos oder auch 4.000 Meilen für die Beantragung der Miles & More Credit Card Blue. Weitere attraktive Aktionen dürfen folgen!
Warum können Meilen & Punkte demnächst besonders attraktiv sein?
In der aktuellen Situation den Fokus verstärkt auf Meilen & Punkte zu legen, kann auch noch aus einem anderen Grund attraktiv sein: Bei Buchungen mit Meilen & Punkten dürft Ihr Euch üblicherweise auf eine sehr große Flexibilität freuen – Meilen-Tickets lassen sich meist kostenlos oder gegen geringe Gebühren kostenfrei stornieren. Auch bei kurzfristigen Buchungen kosten Tickets mit Meilen immer noch dasselbe, während bezahlte Tickets oft enorm in die Höhe schnellen. Gerade da aktuell völlig unklar ist, ab wann man wieder uneingeschränkt auch auf der Langstrecke reisen kann, ist diese Flexibilität ein sehr großer Gewinn.
Ihr könnt dank Meilen & Punkten also schon jetzt den nächsten Trip, etwa für den Winter oder das kommende Jahr planen und bei andauernden Reiseverboten oder einer weiterhin schwierigen Situation rund um das Virus mehr oder weniger kostenlos Eure Pläne ändern, ohne große Verluste hinzunehmen. Für Hotelpunkte gilt genau dasselbe, denn diese versprechen üblicherweise die Flexibilität bis 24 oder 48 Stunden vor der Anreise zu stornieren. In einer Zukunft, die aktuell so unklar ist wie nie, wenn es um das Thema Reisen geht, ist diese Flexibilität ein großer Gewinn. Gerade die Entwicklungen der letzten Monate zeigen, dass die Entwicklungen rund um die Pandemie absolut unberechenbar sind – Flexibilität wird in den nächsten Monaten das A & O bei der Reiseplanung sein.
Dazu kommt, dass die aktuelle Situation in dieser Hinsicht auch Chance bietet: Die Verfügbarkeiten für Buchungen mit Meilen sind für das kommende Jahr hervorragend, sodass Ihr jetzt Eure gewünschten Prämienflüge buchen (und eben auch flexibel stornieren) könnt. Auch einige der attraktivsten Einlösungen mit Punkten sind aktuell möglich, beispielsweise im Waldorf Astoria Maldives, das sich sonst nur schwierig mit Punkten buchen lässt. Ihr habt aktuell also die Möglichkeit, mit Meilen & Punkten besonders tolle Reisen zu buchen und dennoch die notwendige Flexibilität zu behalten.
Fazit zu Meilen & Punkten in Zeiten der Krise
Aktuell kann man besonders Meilen nur selten für attraktive Einlösungen nutzen, weil interkontinentale Reisen nicht möglich sind. Dennoch denken wir, dass Meilen & Punkte in den nächsten Monaten umso bedeutender werden, weswegen es sich lohnt, langsam aber sicher wieder mit dem Sammeln zu beginnen. Die große Flexibilität der Währungen und die voraussichtlich besonders attraktiven Einlöse-Möglichkeiten machen Meilen & Punkte im kommenden Jahr zu einer brillanten Option, um tolle Reisen zu erleben, sobald sich die Situation mit Blick auf interkontinentale Reisen wieder bessert!
Wie kommt es dass in diesen Artikel über SAS gesprochen wird, als eine Fluggeselschaft die vielleicht vom Spielfeld verschwinden könnte ?? Für mich ist die Wahrscheinlichkeit bei Norwegian da grösser ??
Hey Jesper, das bezog sich eben auf diesen Satz hier: “Die größten Sorgen muss man sich vermutlich bei Airlines machen, deren finanzielle Stabilität zumindest nicht komplett sicher ist”. Auf Norwegian gehen wir hier gar nicht ein, da die Airline für Meilen und Punkte nicht relevant ist. Viele Grüße
Hi Lena – Danke für deine Antwort ! Aber -auf welcher Grundlage meinst du dass die finanzielle Stabilität von SAS zumindest nicht komplett sicher ist ?? Und – es gibt ja auch bei Norwegian ein Bonuspoint-Program – vielleicht nicht so interessant für Deutschland – aber die Airline – geht es ja sehr, sehr schlecht – und die ist ja die 3 oder 4. grösste low-budget airline in Europa.
Hallo Jesper, SAS kämpft bereits seit einigen Jahren mit gravierenden finanziellen Problemen und musste bereits in der Vergangenheit gerettet werden. Auch in der aktuellen Situation benötigt SAS als eine der ersten Airlines Hilfen. Generell gilt die Airline seit Jahren als Übernahmekandidat. Das soll keineswegs heißen, dass Norwegian nicht in einer schlechteren Verfassung ist (das ist sogar definitiv der Fall). Unser Artikel befasst sich aber primär mit Meilen & Punkten, die in Deutschland relevant sind und dazu gehören EuroBonus-Punkte wegen dem Amex-Transfer genauso auch wegen dem attraktiven Star Gold Status über SAS. Norwegian und andere LCC spielen in diesem Bereich keine relevante Rolle, weswegen sie bei dieser Analyse auch außen vor sind.
Ich stimme dir zu: Die Tourismuswirtschaft muss nach der Corona-Krise (diese wird kommen) dringend wiederbelebt werden. Hierzu bedarf es vieler attraktiver und günstiger Angebote, um die gepeinigten, leidtragenden, skeptischen, zögernden, gestrandeten etc. Reisenden/Urlauber/Passagiere wieder in die Hotels und Flugzeugen zu bekommen; der Markt muss stimuliert werden. Hier wäre eine Entwertung von Meilen und Punkten de facto kontraproduktiv, so dass ich nicht damit rechne.
Wer momentan skeptisch ist, der kann ja darauf verzichten, Meilen gegen Geld zu generieren. (Ausnahme BamS, da macht man noch Gewinn 😉 allerdings momentan mit Mini Sportteil … )
Ich kann mir ebenfalls ganz gut vorstellen, dass Prämienflüge aufgrund ihrer Flexibilität in der jetzigen Unsicherheit einen klaren Vorzug gegenüber Bezahltickets haben (s. momentane Gutschein-Diskussion) ; des Weiteren hoffe ich persönlich auf gute Verfügbarkeiten aufgrund nicht ausgelasteter Flugzeuge.
Ich bin auch schon gespannt, ob am 1.4. neue Meilenschnäppchen rauskommen und ob diese in Anbetracht der Krise anders als sonst stornierbar sind, da ansonsten deren Buchung zu risikoreich ist.