Die Reise-Welt steht durch das Coronavirus aktuell mehr oder weniger still. Allerdings sind dennoch zahlreiche Menschen auf Reisen oder befinden sich irgendwo auf der Welt. Damit Ihr trotz des Ausbruchs der Krankheit sicher an Euer Ziel kommt oder sogar überhaupt nach Hause kommt, möchten wir Euch die wichtigsten Tipps und Hinweise zum Reisen hier zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
Nach den aktuellen Medien-Berichten sollte diese Frage eigentlich für alle schon geklärt sein, allerdings scheint dem nicht so zu sein. Ich hatte schon in einer Kolumne vor einigen Tagen dargelegt, warum es nicht nur gefährlich, sondern vor allem grob fahrlässig für all seine Mitmenschen ist, während der aktuellen Situation zu reisen.
Durch die lange Inkubationszeit und die häufig geringen Symptome ist es möglich, dass Ihr infiziert und auch ansteckend seid ohne es zu bemerken und somit weitere Menschen anstecken könnt, womit ihr die Ausbreitung des Virus beschleunigt. Daher solltet Ihr, wenn möglich, alle geplanten Reisen, besonders in der nahen Zukunft absagen oder einfach verfallen lassen. Bereitet Euch darauf vor, dass es in Hotlines lange Warteschleifen gibt und Ihr Geduld bei Umbuchungen haben solltet (mehr dazu weiter unten). Klar ist nur: Aktuell ist nicht die Zeit zu reisen, die Welt steht mehr oder weniger still und das hat seinen Grund. Je schneller wir das ganze gemeinsam davon abhalten sich weiter unkontrolliert auszubrechen, desto schneller können wir unserem geliebten Hobby wieder nachkommen.
Wie steht es um Flüge und Airlines weltweit?
Nicht besonders gut, so könnte man es zusammenfassen. Da sich die Lage in den letzten Tagen und Wochen immer weiter zugespitzt hat und mehrere Staaten einen kompletten Shutdown eingeleitet haben, leidet der Luftverkehr massiv. Weltweit streichen immer mehr Fluggesellschaften, Flugverbindungen und ganze Flughäfen werden lahmgelegt.

Es ist außerdem davon auszugehen, dass sich die Lage in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter verschärfen wird, wenn weitere Staaten sich diesem “Trend” anschließen und sich vom Rest der Welt abschotten. Wir wollen es nicht hoffen, aber es kann gut sein, dass in einigen Wochen ein Großteil, wenn nicht sogar der gesamte Luftverkehr, lahmgelegt wird. Deshalb hier der ganz klare Hinweis: Bucht bis sich die Lage beruhigt hat, keine neuen Flüge, dann erspart Ihr Euch den Aufwand für Umbuchung in der Zukunft. Es ist natürlich zu hoffen, dass in ein paar Monaten das ganze großenteils überstanden ist und wir uns wieder auf die Reiseplanung konzentrieren können, aber bis es soweit ist, solltet Ihr von der Buchung von zukünftigen Reisen erst einmal absehen.
Was passiert mit gebuchten Tickets?
Wenn Ihr bereits gebuchte Tickets mit Abflug in der nächsten Zeit habt, solltet Ihr jetzt handeln. Zuerst einmal raten wir Euch dazu die Tickets nicht wahrzunehmen und zu Hause zu bleiben, wenn der Flug nicht unbedingt sein muss. Infolge der aktuellen Lage bieten die meisten Airlines ausgedehnte Storno- und Umbuchungs-Regelungen für Flüge an, die in der nächsten Zeit stattfinden. Es kann also gut sein, dass Ihr Euren Flug kostenfrei umbuchen oder stornieren könnt.
Alle Details zu Umbuchungen und Stornos bei Airlines
Bei einer Umbuchung solltet Ihr allerdings lieber ein späteres Datum wählen, da momentan noch nicht klar ist, wann sich die Krise wieder beruhigt und es wieder sicher ist zu reisen.
Was ist, wenn ich niemanden erreiche?
Es ist bei der aktuellen Situation wahrscheinlich, dass Ihr in der Hotline niemanden erreicht und ewig in der Warteschleife hängt. Das ist ganz normal, denn das die Kapazitäten der Airlines sind absolut überlastet, zudem sind viele Mitarbeiter im Home-Office und es gibt daher Schwierigkeiten bei der Bearbeitung. Wenn Ihr also einen Flug habt, der noch länger hin ist, jetzt aber schon gestrichen wurde, wartet bitte mit dem Anrufen bei der Airline, denn viele Passagiere sind jetzt mit dringenden Fällen an den Telefonen und müssen schnell eine Lösung finden.
Solltet Ihr wiederholt niemanden erreichen, wie es mein Kollege Tobi kürzlich erlebt hat, könnt Ihr verschiedene Mittel nutzen, die eventuell funktionieren könnten:
- Ausländische Hotlines nutzen – viele Airlines haben Personal in zahlreichen Ländern, vielleicht ist dort weniger los
- Nutzt andere Kanäle – schildert Euer Problem via Social-Media oder auch E-Mail
- Ruft außerhalb der Stoßzeiten an
Grundsätzlich könnt Ihr aber davon ausgehen, dass man sich auch wenn Ihr den Flug nicht antretet und vorher niemanden erreicht habt, weil die Hotline überlastet war, jemand nach dem Datum des Fluges um Euer Anliegen kümmern kann. Als Beweis könnt Ihr vorher auch noch eine Nachricht über die sozialen Netzwerke oder eine E-Mail schicken, sodass die Airline weiß, dass Ihr auch vor dem Abflug versucht habt, jemanden zu erreichen.
Als letztes Mittel könnt Ihr natürlich auch noch zum Flughafen fahren und dort erfragen, wie man Euch helfen kann. Dies solltet Ihr aber nur im aller äußersten Notfall tun.
Was mache ich, wenn ich im Ausland festsitze?
Ein Problem, was aktuell immer akuter wird, ist das Festsitzen von Reisenden im Ausland. Durch die innerhalb von wenigen Tagen komplett weggebrochenen Flugverbindungen wissen viele nicht, wie sie nun nach Hause kommen. Zuerst einmal hier der Hinweis: Wenn Ihr irgendwo auf der Welt seid, wo Ihr Euch nicht wohlfühlt in der aktuellen Lage, ist nun der richtige Zeitpunkt um nach Hause zu kommen, wer weiß wie lange das noch möglich sein wird.

Wenn Euer Rückflug gestrichen wurde und Ihr aktuell keine Möglichkeit seht, nach Hause zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Ihr habt mit einem Reiseveranstalter gebucht
Wenn Ihr über einen Reiseveranstalter gebucht habt, solltet Ihr Euch zuerst mit diesem in Verbindung setzen, denn mehrere große Veranstalter führen aktuell Rückholflüge aus mehreren Ländern durch. Diese werden auch über den Reiseveranstalter abgewickelt und von diesen koordiniert. Solltet Ihr die Möglichkeit haben, so etwas wahrzunehmen solltet Ihr sie nutzen und erhaltet vom Veranstalter die nötigen Informationen.
Teilt Euch der Veranstalter mit, dass kein solcher Flug stattfinden wird, seid Ihr auf die vom Außenministerium angekündigten Rückholflüge angewiesen. Diese sollen in den nächsten Tagen durchgeführt werden, aktuell befinden sich diese in der Planungsphase. Um dies einfacher zu machen, könnt Ihr Euch auf einer Rückholliste des Auswärtigen Amtes eintragen, sodass Ihr bei diesen Rückholflügen mit einbezogen werdet. Alle Details zu diesen Flügen haben wir Euch zusammengefasst.
2. Ihr habt alles individuell gebucht
Habt Ihr Eure Reise individuell gebucht, bleiben nicht allzu viele Möglichkeiten. Zuerst einmal könnt Ihr schauen, ob es eine Möglichkeit gibt, mit einer anderen Airline als Eurer gebuchten oder in Extremfällen sogar auf dem Landweg nach Deutschland zurückzukommen. Ist beides keine Option, solltet Ihr Euch ebenfalls auf der Rückholliste der Bundesregierung eintragen, um einen der Rückholflüge wahrzunehmen.
In beiden Fällen ist eine solche Situation sehr unangenehm und es ist schön zu sehen, dass die deutsche Bundesregierung hier einspringt und die eigenen Bürger nach Hause holen möchte. Bis Ihr dann auf dem Weg nach Hause seid gilt es ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen, im Hotel zu bleiben und die medizinischen Hinweise (siehe unten) zu beachten.
Seid Ihr aktuell unterwegs oder habt noch Reisen vor Euch, die unabdingbar sind, solltet Ihr versuchen, möglichst viele Maßnahmen zu ergreifen, um Euch und andere zu schützen. An vielen Flughäfen sind die Kontrollen noch nicht so stark wie der Ernst der Lage es eigentlich vorschreiben würde, daher liegt es auch mit an den Reisenden hier mitzuhelfen.
Haltet Abstand zu anderen Reisenden
Sicherlich kein einfacher Hinweis, gerade in Flugzeugen, aber wenn man darauf achtet ist hier einiges möglich. Da sich das Coronavirus per Tröpfeninfektion verbreitet, ist laut Experten ein Mindestabstand von zwei Metern ratsam. Sofern dies möglich ist, solltet Ihr also versuchen auf Abstand zu anderen Menschen zu bleiben.
Gerade wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob Ihr infiziert seid und aus einem Hochrisikogebiet kommt, gilt diese Regelung besonders.
Hygiene wahren und Hände waschen
Man hört es mittlerweile überall in den Medien, aber wir möchten es auch noch einmal erwähnen. Einer der Gründe warum sich das Virus so schnell verbreitet ist, dass Menschen sich nach Kontakt zum Virus mit den Händen ins Gesicht fassen. Dies kann verhindert werden, wenn man sich regelmäßig und gründlich die Hände wäscht und so Virus entfernt.
Auch Desinfektionsmittel dabei zu haben ist ein guter Tipp, denn so könnt Ihr auch dafür sorgen, dass Eure direkte Umgebung nicht infiziert ist. Achtet dabei darauf, dass das Mittel mindestens teilweise viruzid ist, ansonsten wirkt es nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren.
Wie sieht es mit Gesichtsmasken und Handschuhen aus?
Immer häufiger sieht man Gesichtsmasken, gerade an Flughäfen und in öffentlichen Orten. Menschen tragen diese um sich vor der Infektion zu schützen. Laut Expertenmeinung ist es aber aktuell nicht ratsam Masken zu tragen, außer man ist selbst nachweislich infiziert. Sollte letzteres der Fall sein, sollte man aber sowieso nicht unterwegs sein. Der Grund dafür ist, dass Masken aktuell Mangelware sind und von medizinischem Personal deutlich dringender gebraucht werden als von uns. Zudem halten auch nur gewisse Masken das Virus überhaupt ab.
Handschuhe, egal ob klinische oder normale, können ein Helfer sein, allerdings primär um Euch daran zu erinnern, dass Ihr Euch nicht ins Gesicht fasst. Handschuhe selbst können natürlich nach Berührung von infiziertem Material auch direkt mit dem Virus behaftet sein und bei Berührung zur Infektion führen. Allerdings helfen Handschuhe dabei, sich nicht mehr ins Gesicht zu fassen, was natürlich in dem Punkt hilfreich ist.
Was tun, wenn man sich krank fühlt?
Wir hoffen es natürlich nicht, aber Ihr solltet darauf vorbereitet sein, dass Ihr mit dem Coronavirus infiziert werden könntet, während Ihr unterwegs seid. Fühlt Ihr Euch krank, gibt es einige Dinge die Ihr beachten solltet.
Ihr solltet zunächst ruhig bleiben und genau beobachten, welche Symptome Ihr habt. Nur weil Ihr Euch krank fühlt oder gewisse Smyptome habt, muss es noch nicht das Coronavirus sein. Beim Robert-Koch-Institut werden folgende Symptome als typisch gelistet:
- Trockener Husten
- Fieber
Darüber hinaus versucht noch stärker als sonst schon, Abstand von anderen Menschen zu halten und möglichst wenig anzufassen. Wascht Euch die Hände und tragt eine Atemschutzmaske, wenn Ihr unterwegs seid. Wenn Ihr wieder zu Hause seid, ruft die lokale Corona-Hotline an und versucht Euch schnellstmöglich testen zu lassen. Alle Infos zu diesem Prozess gibt es auch noch einmal beim Gesundheitministerium. Das ganze gilt natürlich besonders, wenn Ihr aus einem Hochrisikogebiet nach Hause reist.
Fazit zum Reisen während COVID-19
Eigentlich sollten wir alle aktuell nicht reisen, aber manchmal ist es unabdingbar, gerade wenn man auf dem Weg nach Hause ist. Die Situation aktuell ist fordernd und auch ein wenig beängstigend. Besonders wer gerade auf Reisen ist, erlebt eine Krise hautnah, denn jede Minute ändert sich etwas. Wir alle sollten im Kopf behalten, dass wir das ganze überwinden werden und versuchen da beste daraus zu machen.